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Julja Altermann, Richterin
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich bin Richterin und derzeit am Landgericht in einer Jugendstrafkammer. In der Regel bereite ich mich in der Woche auf die Verhandlungen vor, bei denen ich als Berichterstatterin nach dem Geschäftsverteilungsplan vorgesehen bin. In einer großen Jugendstrafkammer handelt es sich dabei um erstinstanzliche Verfahren und Berufungsverhandlungen. Daneben sind häufig noch Beschlüsse für die Kammer vorzubereiten, z.B. Bewährungsentscheidungen oder Haftbeschwerden. Meinen Tag beginne ich gegen 9.00 Uhr, an Verhandlungstagen (2x pro Woche) abhängig davon, für wann die Verhandlung angesetzt ist, meist etwas früher. Neben der Aktenbearbeitung besprechen wir häufig in der Kammer laufende Verfahren, vor allem in Hinblick auf die Beweislage und die Strafvorstellungen innerhalb der Kammer. Gelegentlich arbeite ich auch von daheim, wenn ich z.B. eine Entscheidung zu schreiben habe.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Rechtswissenschaft entschieden?
An sich hatte ich das Nebenfach „Teilgebiete des Rechts“ gewählt, fand die Materie dann aber so interessant, dass ich nach einem Semester den Studiengang gewechselt habe. An spätere Berufsaussichten habe ich bei dieser Entscheidung noch nicht gedacht.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Nach meinem ersten Praktikum bei Gericht nach dem zweiten Semester war für mich klar, dass ich gerne Richterin werden würde. Im Alltag ist es nun auch genau so, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Ich mag es gerne, eigenständig „meine“ Akten zu bearbeiten und eigene Entscheidungen zu treffen, die ich dann im Urteil bzw. im Beschluss schriftlich ausführlich begründen kann.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Die systematische Herangehensweise an unbekannte Rechtsmaterien.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Fähigkeiten in den Bereichen Rhetorik und Mediation sind meines Erachtens für die mündlichen Verhandlungen unerlässlich.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die 18 Monate Vorbereitung auf das Examen gemeinsam mit meiner Lerngruppe. Das war eine wirklich sehr intensive Zeit!
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Man sollte frühzeitig Praktika am Gericht machen und nach Möglichkeit auch noch eine Wahlstation während des Referendariats, um sich darüber klar zu werden, ob diese Art der eigenständigen Arbeit wirklich den eigenen Vorstellungen entspricht. Die hohe Unabhängigkeit bringt auch viel Verantwortung mit sich, weshalb man sehr entscheidungsfreudig und außerdem diszipliniert sein sollte.