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Víctor Cubillos, Filmemacher
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Beruf: Filmemacher: Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.
Berufsalltag: Stoffentwicklung, Verfassen von Drehbüchern und Treatments. Diese werden benötigt für die Einreichung bei verschiedenen Förderungen und Labs.
Arbeitszeiten: Variierende Arbeitszeiten aufgrund der selbständigen Arbeit.
Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der entschieden?
Für mich war es zuerst einmal eine Überraschung, dass Filmwissenschaft als Studium überhaupt existiert. Ich wusste, dass ich zuallererst Filmemacher sein möchte. Ich sah aber durch die „Umleitung“ des Studiums der Filmwissenschaft die Chance, meine Fähigkeiten als Filmemacher zu verbessern.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?
Ich wollte Filmemacher sein, seitdem ich 12 Jahre alt war. Ich wollte aber nicht gleich nach der Schule auf eine Filmhochschule gehen. Daher habe ich zuerst Journalismus in Santiago de Chile studiert, was meinen kritischen Blick sehr geschult hat.
Das anschließende Studium der Filmwissenschaft an der FU habe ich sehr genossen, weil es meinen Horizont auf die Betrachtung des Films erweitert hat. Es hat mir sehr dabei geholfen, meine Filme zu konzipieren und herzustellen. Dennoch hat das Studium meine Arbeit auch nicht leichter gemacht. Das Filmemachen, sowohl in Chile als auch in Deutschland, kann (als Ausländer) sehr schwierig sein.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Ich habe gelernt, das „Filmuniversum“ mit anderen Augen zu sehen. Wesentlich war für mich, ein Verständnis von Ästhetik zu erhalten und zu verstehen, was sich für zahlreiche Gedanken hinter den Filmen verstecken. Es wird immer eine besondere Herausforderung sein, die Theorie in der Praxis einzusetzen.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Besondere Zusatzqualifikationen sind nicht notwendig. Man sollte jedoch mit offenen Augen bzw. Ohren durch das Studium gehen und vor allem Lust darauf haben, sich von eigenen Vorstellungen von dem, was man bis dahin gesehen hat, frei zu machen. Das heißt: Raus aus der eigenen „comfort zone“!
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Neben der Exzellenz und dem Niveau der Lehrkräfte ist es die menschliche Qualität meiner Kommilitonen und der Lehrenden. Wenn ich heute Filme und Serien sehe, sind mir ständig verschiedene Motive und Aspekte meines Studiums präsent.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Versucht, parallel zum Studium immer auch in der Praxis unterwegs zu sein. Lernt, wie man ein Drehbuch schreibt und versucht dabei die Erkenntnisse aus dem Studium mit den Methoden des Drehbuchschreibens zu konfrontieren. Nehmt eine Kamera in die Hand und filmt alles Mögliche. Egal ob Fiktion, Dokumentarisches oder eine Mischung aus beidem. Und vor allem: lernt Leute aus dem Filmbereich kennen. Man wird immer einen Produzenten und ein Team brauchen, wenn man in der heutigen Welt Filme machen möchte.