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Sascha Keilholz, Festivalleiter, Kinoprogrammer, Filmjournalist
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Als „Freier“ habe ich keine geregelten Arbeitszeiten. Das Filmfestival „Heimspiel“ in Regensburg findet jährlich im November statt. Die Organisation dauert das gesamte Jahr an; im April steigt die Intensität und ab August ist das quasi eine ganze Stelle. Ich besuche andere Filmfestivals und Filmmessen, prüfe, welche Filme auf dem Markt sind und ob sie zu unserem Festival oder ins reguläre Kinoprogramm passen könnten. Ein nicht unerheblicher Teil der Filmsichtung findet – zu meinem großen Bedauern – allerdings nicht nur digital, sondern per Internetlink statt. Häufig schreibe ich bei der Gelegenheit auch über die Festivals oder ausgewählte Filme.
Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der entschieden?
Schlicht aus Liebe zum Medium, das scheint mir auch alternativlos.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?
Meine Erfahrung an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher, journalistischer, kuratorischer und praktischer Arbeit im Bereich Film sieht so aus, dass es fließende Übergänge gibt und sich immer wieder neue Projekte ergeben. Was im Umkehrschluss heißt, dass ich mich immer wieder an den Punkten konkret für eine neue Aufgabe oder ein neues Projekt entschieden habe, wenn es die Möglichkeit gab – das waren Entscheidungen pro Lektor, pro Kritiker, pro Dozent, pro Verleiher, pro Kurator, etc. Das verbindende Element scheint mir die Filmvermittlung. Und es sind durchaus Arbeitsfelder, die ich während des Studiums avisiert habe.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Im Idealfall schult das Studium Analysefähigkeit, aber auch vermeintlich profane Abläufe wie eine gründliche Recherche. Beides ist später unabdingbar. Vor allem aber bietet das Studium den Rahmen, sich die Filmgeschichte – auch und insbesondere im Kino – zu erarbeiten. Die Grundlage ist m.E. für alle weiteren Auseinandersetzungen mit Film elementar. Auf einer anderen Ebene sollte man aber auch nicht unterschätzen, wie wichtig es ist, im Rahmen des Studiums Leuten zu begegnen, welche die eigene Leidenschaft teilen und befeuern.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Wenn man „richtig“ studiert, bietet einem das schon sehr gute Grundlagen: man erlernt die Fähigkeit zu schreiben, zu diskutieren, vorzutragen, im Team zu arbeiten, zu organisieren und eben die Analysefähigkeit zu schulen. Darüber hinaus gilt es dann, sich praktische Berufsfelder außerhalb der Universität zu erschließen.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Vermutlich wie bei den meisten anderen auch: menschliche Begegnungen, einzelne Filme und Diskussionen.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Generell scheint es mir in geisteswissenschaftlichen Studiengängen und insbesondere bei der Filmwissenschaft wichtig, parallel praktische Erfahrungen zu sammeln. Ohne diese bleibt eigentlich „nur“ die Option einer wissenschaftlichen Karriere – und dort bleiben viele im Mittelbau oder bei Lehraufträgen hängen, da die Stellen überschaubar sind. Wer filmjournalistisch arbeiten möchte, sollte frühzeitig mit dem Publizieren eigener Texte beginnen.