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Bildungs- und Erziehungswissenschaft (B.A.)

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Modul "Heterogenität in Bildungs- und Erziehungsprozessen"

Das Modul “Heterogenität in Bildungs- und Erziehungsprozessen” wird im Sommersemester angeboten und für das 4. Fachsemester empfohlen. Das Modul hat drei Bestandteile: eine Vorlesung und zwei Seminare mit einer abschließenden Modulprüfung.

Qualifikationsziele:

Die Studierenden kennen die grundlegenden empirischen Befunde zu Unterschieden in Bildungsverläufen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Dimensionen der Heterogenität, insbesondere Geschlecht sowie sozialer und ethnisch-kultureller Herkunft. Sie können die in Fachpublikationen dargestellten empirischen Daten zu diesen Heterogenitätsdimensionen zutreffend beschreiben und vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Erklärungsansätze interpretieren. Sie können Interaktionen zwischen Personenmerkmalen und sozialisatorischen, strukturellen und psychologischen Einflussgrößen reflektieren. Sie können Prozesse der Selbst- und Fremdzuschreibung analysieren und kennen Ansätze zum Umgang mit Heterogenität in Bildungs- und Erziehungsprozessen.

Inhalte:

Es wird grundlegend in die empirischen Befunde zu Disparitäten in Bildungsprozessen eingeführt. Dabei liegt der Fokus auf dem Zusammenhang unterschiedlicher Heterogenitätskategorien wie Geschlecht, sozio-ökonomische Herkunft und Migrationshintergrund mit verschiedenen Dimensionen von Bildungsverläufen. Theoretische Ansätze zur Erklärung und Aufrechterhaltung der Disparitäten werden behandelt und reflektiert. Auch werden Ansätze behandelt, die sich empirisch beim Umgang mit den mit Heterogenität verbundenen Herausforderungen in pädagogischen Settings bewährt haben. Hier liegt der Fokus auf evidenzbasierten Handlungskonzepten (z. B. Konzepte der Individualisierung im Schulunterricht).

Typische Fragestellungen in diesem Modul:

  • Wie stark hängt der Bildungserfolg eines Kindes mit dem sozialen Hintergrund seiner Familie zusammen und warum gibt es diesen Zusammenhang?

  • Welche Rollen spielen Geschlechterstereotype für schulische und berufliche Wahlen?

  • Wie unterscheidet sich der Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und welche Rolle spielt dabei die Familiensprache?

  • Inwiefern ist die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe wichtig dafür, wie eine Person sich selbst wahrnimmt und auch von anderen wahrgenommen wird?

  • Was macht eine inklusive Schule aus?

  • Wie können Kinder gefördert werden, die aufgrund ihrer familiären Herkunft im schulischen Kontext benachteiligt sind?

  • Jackson, C. & Dempster S. (2009). “I sat back on my computer . . . with a bottle of whisky next to me”: Constructing “cool” masculinity through “effortless” achievement in secondary and higher education. Journal of Gender Studies, 18, 341–356.
  • Klieme, E., Artelt, C., Hartig, J., Jude, N., Köller, O., Prenzel, M., Schneider, W. & Stanat, P.(2010), PISA 2009 – Bilanz nach einem Jahrzehnt. Münster: Waxmann.
  • Maaz, K., Baumert, J. & Trautwein, U. (2010). Genese sozialer Ungleichheit im institutionellen Kontext der Schule: Wo entsteht und vergrößert sich soziale Ungleichheit? In K. Maaz, J. Baumert, C. Gresch, & N. McElvany (Hrsg.), Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule - Leistungsgerechtigkeit und regionale, soziale und ethnisch-kulturelle Disparitäten (S. 27-64). Bonn: BMBF, Referat Bildungsforschung.