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Anna Klöpper, Redakteurin in der Berlin-Lokalredaktion der taz.die tageszeitung
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Arbeitsbeginn ist um 10 Uhr, danach Morgenkonferenz im Ressort: Blattkritik der aktuellen Ausgabe. Auch wenn man nicht mit der Blattkritik, die reihum wechselt, dran ist: Man sollte ein, zwei Stücke gelesen haben und den Sachstand bei den wichtigsten Themen einigermaßen kennen. Auch die Ticker und die wichtigsten Konkurrenzzeitungen (Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost) sollte man kurz überflogen haben: wer setzt wie welche Themen, was muss die taz "nachziehen"?
Nach der Blattkritik Themenrunde: Die Fachredakteure bringen die Themen/Termine ein, die morgen im Blatt stehen sollten. Diskussion um Gewichtung und Plätze: Was wird der Aufmacher, was kann man kommentieren, was kann man im Zweifel ignorieren. Es wird erwartet, dass man sich in die Diskussion einbringt, auch wenn es um "fachfremde" Themen geht. Ich bin für die Bildungspolitik zuständig, d.h. für Kita- und Schulthemen. Hochschule ist bei uns im Lokalressort nicht besetzt.
Dann evtl. Pressetermine/Telefonanfragen und schreiben. Redaktionsschlüsse der Seiten zwischen 15.50 Uhr und 18.30 Uhr. Oder man recherchiert nicht-aktuell für die kommenden Tage. Schreibt man für eine "frühe" Seite, ist dafür auch hinterher noch Zeit. Manchmal Abendtermine.
Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der Anglistik entschieden?
Es sollte ein literaturwissenschaftliches Studium sein und weil ich damals eine Schwäche für eine Handvoll englischer Romanautoren und für London hatte, wurde es Anglistik. Das ist alles, fürchte ich.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Das entscheidende Erlebnis war ein Praktikum mit anschließender freier Mitarbeit bei einer Lokalzeitung. Das war direkt nach dem Abitur, noch vor Studienbeginn. Ich habe sofort gemerkt: das passt. Das Gefühl hat nicht getrogen.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Eine These entwickeln und einen Text konsequent auf diese Fragestellung hin aufbauen, bzw. weniger abstrakt gesagt: Was ist hier eigentlich die Geschichte, die ich erzählen will?
Argumentieren.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
So viele Redaktionspraktika mitnehmen, wie man kriegen kann. Das Handwerk lernt man tatsächlich nicht im Shakespeare-Seminar sondern nur, indem man einfach loslegt.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Siehe "Zusatzqualifikationen". Und einem sollte klar sein, dass nach dem Studium niemand auf einen wartet, schon gar nicht mit einer gut bezahlten Festanstellung. Aber wer ein Auge für Geschichten hat und vor allem weiß, welche Geschichte zu welchem Medium passt, bekommt durchaus einen Fuß in die (Redaktions-)Tür. Auch ganz wichtig: Sorgfalt, Zuverlässigkeit. Nichts hassen Redakteure mehr, als schlampige, unverständliche Mails oder Texte, die mit drei Rechtschreibfehlern anfangen – echte Zeitfresser, und Zeit hat man bei einer Tageszeitung selten.
Ich bin über ein Praktikum zur taz gekommen, habe dann als "Springerin" schichtweise in der Redaktion gearbeitet – das war der wahre Türöffner: es eröffneten sich Kontakte, man war präsent, und man hat sich so auch automatisch für offene Stellen ins Gespräch gebracht.