Forschungsansätze des historisch-kulturellen Handelns, der Repräsentationen und Verflechtungen (Profil A)

Die Gründung von Homeland Associations mexikanischer Immigrant*innen in US-amerikanischen Städten ist eine von vielen Praktiken, die einen transnationalen Raum zwischen Latein- und Nordamerika entstehen lassen.

Anhand der Analyse literarischer Texte und kultureller Artefakte lässt sich untersuchen, wie sich verschiedene Intellektuelle in Lateinamerika, Europa oder auch Afrika und Asien gegenseitig in ihrer Wahrnehmung und Interpretation der Welt prägten. Die Dialoge „Interkultureller des Südens“ prägen die Diskurse um Postkolonialismus, Kolonialität und Transkulturalisierung.

Seit jeher prägen Handelsnetzwerke mit Asien Lateinamerikas Einbettung insbesondere in ökonomische Zusammenhänge, die weit über die Region hinausreichen. Die Manila-Galeone, über die Waren während der Zeit des Spanischen Kolonialreichs verschifft wurden, ist ein frühes Beispiel für Austauschprozesse im pazifischen Raum.

In den vergangenen Jahren ist eine Reihe von Romanen und Filmen entstanden, die sich etwa mit den Bürgerkriegen und Diktaturen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Sie bietet einen zentralen Ansatzpunkt zur Analyse gesellschaftlicher Versuche der Vergangenheitsbewältigung.

Sogenannte „trabajos de memoria“ spielen eine herausragende Rolle für das aktuelle Selbstverständnis der Mapuche. Eine Untersuchung der Erinnerungspraktiken der Indigenen im Rahmen ihres Widerstands gegen die Expansion des kolonialen und republikanischen Staats bereichert das Forschungsfeld der Memoria in Konfliktsituationen und zeigt Brüche und Kontinuitäten auf.

Seit einigen Jahren finden Aufarbeitungsversuche etwa im Rahmen von Gerichtsprozessen und Wahrheitskommissionen statt, die Menschenrechtsverletzungen untersuchen. Darüber hinaus lässt sich die Einrichtung von „Museos de la Memoria“ beobachten, die ihre Arbeit teils auch digital zur Verfügung stellen. All diese Institutionen bieten sich auch für vergleichende Studien an.

Die Analyse von Bild- und Medienmaterial sowie literarischer Texte kann Aufschluss über Narrative von Zugehörigkeit und Ausgrenzung bieten.

In den Narrativen von Migrant*innen können Hinweise auf Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung gefunden werden.

In der Kolonialgeschichte können Identitäts- und Migrationspolitiken ausgemacht werden, welche diese nationalen Narrativen maßgeblich geprägt haben.

Bibliotheken und Archive bieten eine Fülle von Publikationen und Dokumenten zur Beantwortung verschiedener wissenschaftlicher Fragen.

Die in den Digital Humanities zum Einsatz kommenden Medien und Techniken stellen eine wesentliche Grundlage der Forschungsarbeit dar.

„Im Feld“ in Lateinamerika können neue Daten generiert werden. Auch kann durch den Austausch vor Ort neues Wissen erworben werden.