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Sozial- und Kulturanthropologie (B.A.)

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Verflochtene Welten

In dem Modul "Verflochtene Welten" beschäftigen Sie sich mit den komplexen Interaktionen von Individuen, Gruppen, Ideen, Praktiken, Materialitäten und Institutionen auf lokaler, (trans-)nationaler und globaler Ebene. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung sozialer, kultureller und politisch-ökonomischer Dynamiken und Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf lokale Gesellschaften. Deren Einbindung in nationale, postkoloniale und transnationale Machtgefüge wird kritisch analysiert.

Sie lernen, wie lokale, (trans-)nationale und globale Prozesse aufeinander einwirken und Anpassungsdruck erzeugen und welche Formen von Agency auf den verschiedenen Ebenen entstehen. In dem Modul erwerben Sie Kenntnisse über grundlegende Theorien zu Globalisierung, Transnationalismus, Postkolonialismus, Translokalität sowie -kulturalität und zur Bewertung sozialer Vulnerabilität und Resilienz.

Hurrikans, Dürren, Hochwasser, steigende Meeresspiegel, Ressourcennutzung – viele der Entwicklungen, die Menschen in ihrem Alltag beeinflussen, sind nicht nur lokal relevant, sondern viel mehr Teil globaler Entwicklungen. Die Vereinten Nationen verfassen deshalb Rahmenwerke, wie ihre Mitgliedsstaaten mit diesen „globalen Herausforderungen“ umgehen sollen.
In den Jahren 2015 und 2016 wurden verschiedene Rahmenwerke beschlossen, in die viele Menschen große Hoffnungen setzen: die Sustainable Development Goals (SDGs), der Sendai Framework for Disaster Risk Reduction, das Paris Agreement für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel und die New Urban Agenda für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Wir werden diese Rahmenwerke genauer betrachten und kritisch fragen: Wie sind sie entstanden? Auf welchen Prinzipien und Weltanschauungen basieren sie? Was wollen sie erreichen? Wie und vom wem werden sie umgesetzt? Aus sozial- und kulturanthropologischer Perspektive werden wir zudem Beispiele des Umgangs mit Umweltveränderungen analysieren und die Rolle der international verhandelten Abkommen und dort genutzter Konzepte besprechen. Anschließend werden wir diskutieren, inwiefern Rahmenwerke mit globalem Gültigkeitsanspruch zu einer kulturell heterogenen Welt passen und wie sie ggf. nutzbar gemacht werden können.

Seit den 1990er Jahren ist in der Sozial- und Kulturanthropologie das Interesse an Emotionen und damit auch am Phänomen der „Liebe“ erstarkt und es existiert mittlerweile eine reichhaltige Literatur zu diesem Thema. Zunächst beschäftigten sich die anthropologischen Untersuchungen hauptsächlich mit der Frage inwieweit Liebe, insbesondere romantische Liebe, ein universales Phänomen oder ein kulturspezifisches Konstrukt ist, was zu zahlreichen Studien über unterschiedliche kulturelle Liebesmodelle und deren Einbettung in die jeweiligen sozialen Strukturen und Normsysteme führte sowie zu etlichen interkulturellen Vergleichsstudien. Mittlerweile hat sich der Schwerpunkt innerhalb der „Anthropologie der Liebe“ auf die Auseinandersetzung mit Aspekten der Globalisierung, Kommodifizierung und Mediatisierung verlagert. Im Mittelpunkte stehen nun Fragen nach der Beeinflussung und Veränderung lokaler Modelle von Partnerschaft, Bindung und Intimität durch globale ökonomische Prozesse sowie neue Kommunikationstechnologien. Wir werden uns im ersten Drittel des Seminars zunächst mit der klassischen Frage nach der Universalität von romantischer Liebe beschäftigten, da sich hieran zugleich ein guter Einstieg in die grundlegenden Debatten der Emotionsforschung erarbeiten lässt. Im weiteren Verlauf werden wir uns mit ausgesuchten neueren Arbeiten zu Liebe, Partnerwahl sowie der medialen Zirkulation von Liebeskonzeptionen auseinandersetzen. Auf dem Programm stehen ethnographische Studien zum Online-Dating, zur transformativen Kraft der in TV-Serien und Kinofilmen verhandelten Liebeskonzepte, aber auch zur Veränderung des Partnerwahlverhaltens durch neue Kommunikationstechnologien. Wir werden Texte zur globalen Ausbreitung der „Matchmaking“- Industrie lesen sowie zur Kommodifizierung der Intimität im Kontext von Sexarbeit, Heirats- und Romanzentourismus.