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Soziale Beziehungen
Soziale Beziehungsformen sind ein zentrales Ordnungsprinzip des menschlichen Zusammenlebens und damit ein bedeutsames Themengebiet der SKA. In diesem Modul erhalten Sie eine Einführung in die gesellschaftliche Vielfalt dieser sozialen Beziehungsformen und erwerben dabei Kenntnisse über strukturale und akteurszentrierte Ansätze in Bezug auf verwandtschaftliche und andere soziale Beziehungen.
Im Blickpunkt stehen soziale Ungleichheiten, Machtasymmetrien und Aushandlungsprozesse von Zugehörigkeit. Sie lernen vor allem geschlechts-, alters-, status- und generationsspezifische Flexibilisierungen von Verwandtschaftsregeln ebenso wie nichtverwandtschaftliche Versorgungs- und Unterstützungsnetzwerke analytisch zu erfassen.
Sie untersuchen soziale Beziehungen in ihren lokalen und transnationalen Dimensionen. Dabei stehen u. a. Beziehungen im Fokus, die aufgrund besonderer ökonomischer oder krisenbedingter Prozesse unter Druck geraten. Mit diesem Modul lernen Sie die Komplexität sozialer Beziehungen in ihrer kulturellen Bedingtheit zu verstehen und Strukturen und Praktiken menschlichen Zusammenlebens fachgerecht zu interpretieren und vergleichend zu analysieren.
In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts unternahm die US-amerikanische Culture and Personality-Schule den Versuch, fächerübergreifend die Beziehung von Individuum und Kultur zu erforschen. Aufgrund problematischer Vorannahmen scheiterte dieses Projekt jedoch in den 1950er Jahren, als es durch harsche und vernichtende Kritik zerschlagen wurde. Heute lassen sich fruchtbare Ansätze zur Erforschung von Kindheit und Sozialisation vor allem in der Psychological Anthropology und der Interkulturellen Psychologie finden.
Nach einem allgemeinen Überblick zu Theorie und Forschungsgeschichte wurden im Seminar ausgewählte Passagen klassischer und rezenter Ethnographien aus verschiedenen Weltregionen zum Thema gelesen. Zentrale Fragen des Seminars waren: Wie lassen sich kulturübergreifend Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kindererziehung erklären und mit welchen Faktoren hängen sie möglicherweise zusammen? Gibt es Universalien der Kindererziehung?