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Griechische Philologie (B.A.)

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Der äolisch-lesbische Dialekt

Lesen Sie den kurzen Auszug aus einer griechischen Dialektgrammatik zum äolisch-lesbischen Sololied und versuchen Sie in dem vorliegenden Gedicht zu bestimmen, wo jeweils Barytonese, wo Psilose vorliegt!

Das monodische, von der Lyra begleitete Sololied wurde um 600 v. Chr. von Alkaios und Sappho auf der Insel Lesbos auf seinen Höhepunkt geführt; ihren Dichtungen liegt der aiolische Heimatdialekt zugrunde, der uns auch durch Inschriften bekannt ist.

Besondere Kennzeichen sind

a) die Barytonese, d. h. das von den hellenistischen Grammatikern beobachtete Betonungsgesetz, daß der Akzent nach vorne gerückt wird: πὀταμος, σόφος, Ἀχίλληος; ausgenommen sind Präpositionen und Konjunktionen […].

b) die Psilose, d. h. das Fehlen des Hauchlauts: ἔτ‘ ἴκει (= ἔτι ἵκει), κὤττι (= καὶ ὅτι), οὐκ οὔτως.

Quelle: Hans Lindemann/Hans Färber: Griechische Grammatik, Teil II: Satzlehre, Dialektgrammatik und Metrik, Heidelberg 2003, S. 137

 

Δέδυκε μὲν ἀ σελάννα

καὶ Πληίαδες, μέσαι δέ

νύκτες, πάρα δ' ἔρχετ' ὤρα,

ἔγω δὲ μόνα κατεύδω.

 

Barytonese

Psilose

Πληίαδες

Attisch wäre hier Πληϊάδες zu erwarten.

νύκτες

Attisch wäre hier νύχτες zu erwarten.

ὤρα

Attisch wäre hier ὥρα zu erwarten.

ἔγω

Attisch wäre hier ἐγὼ zu erwarten.

κατεύδω

Attisch wäre hier καθεύδω zu erwarten.

Bei diesem, wohl nur fragmentarisch erhaltenen Gedicht handelt es sich übrigens um eines der berühmtesten, das der Dichterin Sappho von Lesbos (um 600 v. Chr.) zugeschrieben wird. Das Fragment trägt die Nummer 52 und lautet in der Übersetzung von Michael Schroeder:

Untergegangen der Mond

und das Siebengestirn. Mitten

in Nächten - verrinnt die Stunde.

Ich aber liege allein.

Quelle: Michael Schroeder: Sappho, Untergegangen der Mond: Lieder und Strophen, Düsseldorf 2006, S. 69

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