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Olga Schubert, Redakteurin für Publikationspraktiken am Haus der Kulturen der Welt in Berlin
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Am Haus der Kulturen der Welt betreue ich Begleitpublikationen zu Ausstellungsprojekten redaktionell, d.h. ich lade Autor*innen ein, bespreche mit ihnen die inhaltliche Ausrichtung ihrer Texte und redigiere dann die Texte. Zudem sammle ich von Kurator*innen Texte zu den Ausstellungen ein, bin dazu mit ihnen im Gespräch und begleite dann die Produktion der Publikation im Austausch mit Übersetzer*innen, Grafiker*innen und dem Verlag.
Als freie Redakteurin und Kuratorin arbeite ich zudem an Ausstellungs- und Publikationsprojekten für weitere Kulturinstitutionen.
In meiner Doktorarbeit an der Kunstuniversität Linz bei Karin Harrasser beschäftige ich mich mit kuratorischer und künstlerischer Forschung in Kunsträumen der letzten 30 Jahre.
Warum haben Sie sich für dieses Studium der entschieden?
Ich habe mich immer für Themen, Autor*innen, Künstler*innen und Fragestellungen entschieden und dann nach einem Studienfach und später entsprechend nach Tätigkeiten gesucht, im Rahmen derer ich mich mit diesen beschäftigen kann. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft war für mich die ideale Studienfachwahl, weil dieses Fach noch mehr als die Einzelphilologien, die Philosophie oder die Geschichtswissenschaften die Möglichkeit eröffnet, selbst zu theoretisieren und zeitgenössische und historische Phänomene der intellektuellen und künstlerischen Welt sprachlich zu fassen. Für mich vereinte es Ideen- Kunst- und Wissenschaftsgeschichte mit philosophischer Ästhetik, kulturwissenschaftlichen Fragestellungen und einem guten Überblick über die Künste seit der Zeit um 1800. Weil das Fach einen stark übergreifenden Charakter hat, sollte man je nach Interessenlage – besonders wenn man in die Forschung will – dazu aber möglichst noch eine Einzelphilologie oder eine spezialisierte Kulturwissenschaft (Germanistik, Romanistik, Anglistik, Sinologie, Afrikanistik, Islamwissenschaft, Judaistik, Gender Studies oder Ähnliches) oder aber ein auf ein bestimmtes künstlerisches Feld konzentriertes Fach wie Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte oder Ostasiatische Kunstgeschichte studieren, damit man sich spezialisiert.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Meine Arbeit lässt sich eigentlich gar nicht als klassischer Beruf charakterisieren: ich habe eine Stelle in einer Kulturinstitution und bin darauf eingestellt, dass ich noch viele wahrscheinlich sehr verschiedene Stellen im Laufe meines Arbeitslebens übernehmen werde – je nachdem, wo es Gelder gibt, um sich mit den Fragestellungen zu beschäftigen, die mich interessieren. Solange ich das tun kann, sind alle meine Erwartungen bzw. Hoffnungen erfüllt.
Was ist das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Wissenschaftliches Recherchieren und Schreiben, eine gute Kenntnis der Wissenschafts-, Literatur und Kunstgeschichte und der aktuellen wissenschaftlichen und künstlerischen Strömungen und Szenen.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Für die Umsetzung der Ausstellungen und Veranstaltungsreihen braucht es auch organisatorisches Geschick und Team-Fähigkeit, möglichst erste Erfahrungen mit der Planung und Umsetzung von Kulturprojekten und Publikationen und dem Aushandeln von Verträgen, Anträgen und Budgets, die man bei Praktika in Verlagen, Museen oder Kulturinstitutionen am besten sammeln kann. Man sollte außerdem sehr gut Englisch und möglichst noch mindestens eine weitere Fremdsprache lernen.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Für mich funktionierte das Studium über einzelne Personen – Dozent*innen oder Mitstudierende, aber auch Autor*innen und Künstler*innen, die für mich wegweisend waren und mir dabei geholfen haben, mich intellektuell zu positionieren und meine Interessen und Schwerpunkte zu finden.
Welchen Rat würden Sie Studienanfänger*innen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Möglichst lange und intensiv studieren, sich intellektuelle Vorbilder suchen, viele Ausstellungen ansehen, Sprachen lernen, reisen, auf Konzerte gehen, ins Theater und zu Tanzveranstaltungen gehen, möglichst irgendwo publizieren oder zumindest verfolgen, was publiziert wird, und vor allem viel lesen und viel mit Gleichgesinnten darüber sprechen, was man liest und sieht.