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Lehramtsstudiengänge für Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien

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Ruth Schäfer-Franke, abgeordnete Studienrätin in der Fachdidaktik Latein (FU Berlin)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor. Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

.Als Studienrätin arbeite ich unter anderem an einem Gymnasium. Dies bedeutet, dass ich Unterricht plane, durchführe und reflektiere. Mit einer vollen Stelle unterrichtet man 26 Unterrichtsstunden. Darüber hinaus hat man ca. fünf Aufsichten für je 15 Minuten pro Woche im Schulgebäude und auf dem Schulhof. Pro Woche kommt noch mindestens eine Vertretungsstunde dazu. Manche Unterrichtsstunden lassen sich schnell vorbereiten (20 Min.), für manche Stunden braucht man aber wesentlich länger, vor allem, wenn man das Thema vorher noch nie für den Unterricht aufgearbeitet hat oder in der Reflexion festgestellt hat, dass sich die Planung nicht bewährt hat. Ungefähr alle zwei Monate trifft sich das Kollegium zu einer Gesamtkonferenz am Nachmittag. Darüber hinaus gibt es mindestens einmal im Halbjahr eine Fachkonferenz in beiden Fächern. Ich habe eine spezielle Sprechstunde in der Woche, zu der Eltern nach Anmeldung kommen können, falls sie ein Gespräch wünschen. Darüber hinaus gibt es noch zweimal im Halbjahr die Elternabende. Da ich auch Musiklehrerin bin, kommen noch zehn Musikabende pro Jahr dazu, an denen ich mit meiner AG unsere Ergebnisse präsentiere. In regelmäßigen Abständen bin ich mit der Korrektur von Klassenarbeiten oder Klausuren beschäftigt. Zumeist lege ich die Klassenarbeiten vor die Ferien, damit ich in den Ferien genug Zeit für die Korrektur habe, In der Woche ist man durch die anderen Termine schon um die 50-60 Stunden beschäftigt. Ich besuche auch regelmäßig Fortbildungen, die in Latein häufig am Wochenende stattfinden.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Lehramtsstudium entschieden?

Ich habe es schon immer gemocht, Sachverhalte anderen Personen zu erklären, so dass ich auch schon zu Schulzeiten Nachhilfe und Instrumentalunterricht gegeben habe. Darüber hinaus mag ich Musik und Latein sehr gerne. Außerdem wollte ich einen Beruf ausüben, bei dem mir nicht langweilig wird und der mich mit (jungen) Menschen in Berührung bringt.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Mit der Wahl des Studiengangs war der Weg ja schon in etwa vorgegeben. Manche Erwartungen haben sich erfüllt. Dass man als Lehrer ein Leben lang dazu lernen muss (und darf ;-)), war mit allerdings nicht bewusst. Ich hatte eher ein Gefühl des „fertig seins“ erwartet. Dieses hat sich aber nie eingestellt, was ja auch gut so ist.

Meine Erwartung, dass mir nicht langweilig wird und ich ständig herausgefordert bin, hat sich bestätigt.

Wenn man ein Mindestmaß an Stressresistenz besitzt und sich tatsächlich für Kinder und Jugendliche interessiert, kann man die positiven Seiten des Berufs genießen.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Die wichtigste Phase des Studiums war für mich das Unterrichtspraktikum. Dort konnte ich tatsächlich feststellen, dass meine Berufswahl die richtige war. Zudem kamen die Inhalte einzelner fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Seminare dort tatsächlich endlich zum Tragen. Im erziehungswissenschaftlichen Bereich hat mich ein Seminar zur Kindespsychologie besonders beeindruckt und mich auch nachhaltig in meiner Einstellung gegenüber Schülern beeinflusst.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

1. Im Musikstudium hatte ich als obligatorisches Fach auch Gesang und Sprecherziehung. Die Stimme ist das Werkzeug der Lehrkraft und sollte besondere Beachtung erhalten.

2. Ich kann nur empfehlen, Kontakt zu einer Schule zu suchen und dort auch schon in kleinen Portionen mitzuarbeiten. Ich habe dies im AG-Bereich einer Schule getan, wovon ich im Referendariat sehr gezehrt habe.

3. Als Lehrkraft müssen wir kompetent kommunizieren können. Dafür gibt es geeignete, praxisorientierte Seminare oder Fortbildungen. Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation ist auch die Konfliktfähigkeit. Dies sollte man im Blick haben.

4. Die Schulklassen werden immer heterogener. Wer sich rechtzeitig mit Strategien der Differenzierung auseinandersetzt, hat es leichter, dem erfolgreich zu begegnen.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich habe es besonders geschätzt, wenn in den unterschiedlichen Seminaren die Beziehung zum späteren Beruf deutlich wurde. An diese Seminare kann ich mich gut erinnern.

Besonders beeindruckt und auch bestärkt hat mich ein Satz von einem Professor, der davon sprach, dass es um Menschenbildung und nicht –ausbildung ginge. Ich habe versucht, dies auch in der Schule zu berücksichtigen.

Konnten mich meine Professoren begeistern, habe ich die Inhalte des Seminars bis heute nicht vergessen und umgekehrt.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Vernetzen Sie sich! Als Einzelkämpfer werden Sie es in der Schule sehr schwer haben. Im Studium können Sie Teamarbeit erproben und darüber hinaus wertvolle Kontakte auch für das Berufsleben finden.

Nehmen Sie die Angebote zur fundierten fachwissenschaftlichen Ausbildung war! Sie werden später wenig Zeit haben, sich fachlich fortzubilden. Fachliche Kompetenz ist aber Voraussetzung für eine gute Lehrkraft.

Üben Sie, sich gut zu organisieren und zu strukturieren! Das werden Sie später brauchen.

Nutzen Sie die Zeiten des Praktikums, um zu überprüfen, dass Ihre Wahl die richtige war. Dazu müssen Sie diesem Studienmodul genug Zeit einräumen und sollten es nicht nur einfach schnell und mit möglichst geringem Aufwand abhandeln wollen.