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Pharmazie (Staatsexamen)

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Arzneistofffreisetzung aus Tabletten

Die Tablette ist wohl die bekannteste Form von Arzneimitteln. Sie vereint u.a. die Vorteile einer komfortablen Anwendung, einer relativ einfachen Herstellung großer Mengen innerhalb kurzer Zeit, einer guten Lagerfähigkeit und einer langen Haltbarkeit. Durch die Zusammensetzung der Tablette ist nicht nur gewährleistet, dass ein bestimmter Arzneistoff in den Körper gelangt, sondern auch relativ gezielt seinen Resorptionsort im Magen-Darm-Trakt erreichen kann. Der Einsatz und die Kombination der Hilfsstoffe bestimmt, wo und wie schnell sich die Arzneiform auflöst und den Arzneistoff freisetzt. Die Hauptapplikationsart ist die perorale, wobei beispielsweise unter Brausetabletten, Kautabletten, Mehrschichttabletten, Manteltabletten, Filmtabletten, Depottabletten und magensaftresistenten Tabletten unterschieden wird. Andere Arten sind u.a. Lutschtabletten, Schmelztabletten, Sublingualtabletten, Vaginaltabletten und Lösungstabletten. In welcher Art von Tablette ein Arzneistoff verarbeitet wird, wird nicht nur durch die physiko-chemischen Eigenschaften des Arzneistoffes bestimmt, sondern auch durch andere Faktoren wie Indikation oder Krankheitszustand des Patienten. Um zu kontrollieren, ob die Dosierung eines Arzneistoffes durch die Tabletteneinnahme ausreichend ist, wird die Arzneistoffkonzentration im Körper bestimmt, indem zu unterschiedlichen Zeitpunkten Blut abgenommen wird, wodurch eine Plasmaspiegelkurve erhalten wird (siehe Grafik).

Lesen Sie die unten stehenden Fallbeispiele und schätzen Sie mit Hilfe der Grafik ein, welche der unten aufgeführten Optionen für das jeweilige Fallbespiel in Frage kommen. Drücken Sie danach auf den Ergebnis-Button am unteren Ende der Seite, um zu prüfen, ob Sie mit Ihren Antworten richtig oder falsch gelegen haben. Sie erhalten dann auch ein inhaltliches Feedback zu Ihrer Antwort.

Ein Mann klagt über plötzlich auftretende starke Kopfschmerzen. Er möchte ein Arzneimittel, das ihm schnelle Linderung verschafft.
Die Tablette muss so konzipiert sein, dass…

Akute Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen o.ä. erfordern eine schnelle Linde-rung. Dies kann durch Tabletten erreicht werden, die schnell zerfallen, wodurch der Arz-neistoff schnell vom Körper aufgenommen werden kann. Dadurch wird das Maximum des Plasmaspiegels in kürzester Zeit erreicht, was durch die blaue und grüne Kurve dargestellt wird.

Die blaue Kurve soll in diesem Fall den typischen Verlauf einer schnell freisetzenden Tablet-te zeigen wie zum Beispiel eine Schmelztablette, durch die der Arzneistoff durch die Mund-schleimhaut aufgenommen wird und besonders bei Migräne zum Einsatz kommt. Die grüne Kurve soll den Verlauf einer einfachen peroralen Tablette darstellen, durch die der Arz-neistoff im Magen-Darm-Trakt resorbiert wird und seine Wirkung nach erfolgtem Anfluten im Blutplasma entfalten soll.

Ob es sich bei dem Mann um Migräne oder eine andere Art von Kopfschmerz handelt, sollte durch gezielte Fragestellung während des Beratungsgespräches in der Apotheke geklärt werden.

Bei einer Frau wurde chronische Hypertonie (Bluthochdruck) diagnostiziert. Sie soll vom Arzt ein Arzneimittel verschrieben bekommen, das ihren Blutdruck dauerhaft in einen angestrebten Bereich herabsenkt.

Die Tablette muss so konzipiert sein, dass…

Chronische Erkrankungen erfordern i.d.R. einen konstanten Plasmaspiegel des Arzneistof-fes. Um die Therapietreue (Compliance) der Patienten, die auf die regelmäßige Einnahme von bestimmten Tabletten angewiesen sind, zu gewährleisten, bedient man sich an solchen Tabletten, die die Freisetzung des Arzneistoffes über einen längeren Zeitraum relativ kon-stant halten, wodurch ein geringes Einnahmeintervall ermöglicht wird. Das wird in diesem Fall durch die orangene Kurve repräsentiert.

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