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Nikola Schild, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor. Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Physikdidaktik. Hier biete ich verschiedene Lehrveranstaltungen in der Physikdidaktik an und nehme Prüfungen ab. Der Hauptanteil dieser Stelle besteht aber in der wissenschaftlichen Forschung und der dazugehörigen Promotion. Dabei gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten, die ich ausübe. Einen großen Anteil meiner Arbeit macht das Lesen der neuesten Literatur, das Verfassen von Artikeln, das Besuchen von Weiterbildungen und von Tagungen und selbstverständlich die Planung und Umsetzung meiner Forschung aus.
Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium entschieden?
In der Schule hatte ich mit großer Begeisterung den Mathematikleistungskurs besucht. Daher war mir klar, dass ich Mathematik studieren möchte. Allerdings war es mir auch schon damals wichtig, einen sozialen Beruf auszuüben. Um diese Komponenten miteinander zu verbinden, habe ich mich dann für das Lehramtsstudium entschieden.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Die Entscheidung, in der Wissenschaft zu arbeiten, kam erst, als ich meine Masterarbeit in der Physikdidaktik geschrieben habe. Da während des Lehramtsstudiums (besonders in den Fächern Mathematik und Physik) selten wissenschaftliche Arbeiten geschrieben werden, war dies eine der ersten sehr umfangreichen Facharbeiten, die ich verfassen musste. Hier wurde mir besonders klar, dass diese Art zu arbeiten, also sich sehr lange und intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und darüber zu recherchieren und zu schreiben, mir liegt und Spaß macht. Darum habe ich mich nach meinem Masterabschluss dazu entschieden, zunächst zu promovieren. Da die Entscheidung für die Wissenschaft sehr kurzfristig kam, hatte ich als Studentin noch keinerlei Erwartungen an diesen Beruf.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Dies lässt sich in einem Wort beantworten: Selbstständigkeit.
Tatsächlich sind gerade in meinem Beruf all die fachlichen Inhalte, die ich gelernt habe weit in den Hintergrund gerückt. Die meisten Fähigkeiten, die ich für meine Forschungsarbeit benötige, musste ich mir nach dem Studium selbstständig oder durch Fortbildungen aneignen. Das Studium hat mir aber dazu verholfen, mich eigenständig in Probleme und Methoden einzuarbeiten.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Eigentlich keine. Wenn man früh merkt, dass man die wissenschaftliche Laufbahn wählen möchte, ist es empfehlenswert, einen Job als Studentische Hilfskraft in der entsprechenden Arbeitsgruppe zu wählen. Somit kann man Kontakte zu den Doktoranden knüpfen und sich ein genaueres Bild von der Arbeitsweise und den Forschungsinhalten machen.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Den Hauptanteil des Studiums haben wohl die Übungszettel ausgemacht. Jede Woche waren in mehreren Fächern Hausaufgabenblätter zu lösen. Daher habe ich viel Zeit damit verbracht, mit meinen Übungsgruppen über den Aufgaben zu brüten. Dies war teilweise sehr frustrierend, weil man lange nicht auf die Lösung kam. Wenn dann aber der Groschen gefallen war, war die Freude darüber umso größer.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Wenn man promovieren möchte, ist es wichtig, dass man sich sehr lange und sehr intensiv mit einem Thema beschäftigen möchte. Eine Promotion dauert mindestens drei Jahre. Dies bedeutet, dass man diese drei Jahre lang sich mit allen Facetten ein und desselben Themas befasst. Man sollte also wissenschaftliche Neugier und ein hohes Maß an Interesse für dieses eine spezielle Thema mitbringen. Den Rest lernt man währenddessen.