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Ein Beispiel aus der Forschung im Bereich Geschichtswissenschaft
„Ein Beispiel aus der Forschung im Bereich Geschichtswissenschaft
Arabische Soziologie
Die arabische Soziologie ist ein weites, aber nahezu gänzlich unbeackertes Feld. Explizite Konzeptionen von Soziologie als eigenständiger Disziplin (ʿilm al-iǧtimāʿ, sūsiyūlūǧiyyā) gehen bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Der einzige arabischsprachige Beitrag, der es geschafft hat, in Kanonisierungen und breitere Einführungen in die Soziologie aufgenommen zu werden, stammt jedoch von Ibn Ḫaldūn, der 1406 verstarb. Moderne arabischssprachige Beiträge werden in deutsch- oder englischsprachiger Soziologie hingegen nahezu gänzlich ignoriert. Dieses Manko wird umso deutlicher, da die Notwendigkeit über eurozentrische Perspektiven und Wissensbestände hinauszugehen, in unserer global verflochtenen Gegenwart mittlerweile breit anerkannt ist.
Vor diesem Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit arabischsprachiger Soziologie und die Kooperation mit arabischen Soziolog*innen ein Schwerpunkt sowohl in Forschung wie auch Lehre. In der Forschung befasse ich mich vor allem mit arabischer Religionssoziologie. Im Unterschied zu Theologen oder islamischen Rechtsgelehrten betrachten Soziolog*innen Religion als ein soziales Phänomen. Wer vertritt eine solche Betrachtungsweise auf Religion in arabisch-islamischen Gesellschaften? Was sind ihre Charakteristika, Legitimationsstrategien und historischen Vorläufer? Wie bereichern arabische Beiträge das breitere Verständnis von Religionssoziologie? Dies sind zentrale Fragen des laufenden Forschungsvorhabens.
In der Lehre wurde das Thema bislang z.B. in einem MA-Seminar und Lektürekurs zu „Sociology in Arab Countries: From the institutional beginnings in 1925 until the present“ behandelt, wobei wir auch arabische Soziologen zu Gast hatten. Ein MA-Kurs zu „Ibn Khaldun: the world’s first sociologist or medieval Arab thought?” diskutiert anhand von Ibn Ḫaldūns berühmtem Werk und dessen Rezeption die (immer auch gegenwärtig und teils politisch motivierte) Frage der (behaupteten) Ursprünge soziologischen Denkens und dessen Kriterien.
Prof. Florian Zemmin