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Mittellateinische Philologie als Nebenfach (Modulangebot)

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Materielle Überlieferungskunde

Bei der Beschäftigung mit mittellateinischen Texten sollte man die materiellen Grundbedingungen für ihre Überlieferung nicht außer Acht lassen, zumal längst nicht für alle Texte Editionen oder Transkriptionen existieren. Im Studium der mittellateinischen Philologie werden daher auch Grundkenntnisse der Paläographie und Kodikologie vermittelt.

Vor der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jh. wurden alle Texte handschriftlich niedergelegt und kopiert. Dabei löste der Codex, also das aus gefalteten und gebundenen Bögen zusammengesetzte Buch, etwa im 4. Jh. die in der Antike gebräuchliche Form der Papyrusrolle ab. Weil durch den alltäglichen Lektüregebrauch Codices deutlich weniger strapaziert werden als Papyri und sie somit um ein Vielfaches haltbarer sind, ist nicht nur sehr viel mehr mittelalterliche Literatur auf uns gekommen als antike, sondern wir verdanken auch fast alle antiken Texte, die bis in die heutige Zeit erhalten sind, ihrer Überlieferung in mittelalterlichen Handschriften.

Die Buchproduktion erfolgte in den Skriptorien der Klöster, in denen sich verschiedene Traditionen in der Auswahl der Materialien und der Gestaltung etwa der Illuminationen oder der Einbände herausbildeten, sodass eine Untersuchung dieser "Äußerlichkeiten" oftmals von großem Wert für die Datierung und Ortsbestimmung eines Buches ist. Gleiches gilt auch für die je nach Zeit und Region verschiedenen Schriften, mit deren Geschichte sich die Wissenschaft der Paläographie befasst. Diese zum Teil alles andere als leicht zu entziffernden Schriften lesen zu lernen und mit den wichtigsten Abkürzungen und Ligaturen vertraut zu werden ist ein unumgänglicher Bestandteil des Studiums der mittellateinischen Philologie.

Die Lektüre in den mittellatinistischen Seminaren an der FU erfolgt hauptsächlich anhand von modernen Editionen. Grundlagen der Kodikologie und Paläographie werden im Rahmen des Moduls Materielle Überlieferungskunde vermittelt, das ein buchgeschichtliches Seminar und eine paläographische Übung enthält, innerhalb derer auch häufig Exkursionen in die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfinden.