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Geographische Wissenschaften (B.Sc.)

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Elisabeth Dietze, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Geo-Forschungs-Zentrum (GFZ)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin Geowissenschaftlerin, PostDoc, an einer Forschungseinrichtung der Helmholtz-Zentren in der Sektion Klimawandel und Landschaftsdynamik und bearbeite hier ein Teilprojekt einer größeren Forschungsinitiative (www.iclea.de). Dafür bin ich befristet für zwei Jahre angestellt. Die Aufgaben sind vielfältig und jeder Tag sieht anders aus: da gibt es Tage, an denen ich in mein Untersuchungsgebiet fahre, um Geländeformen/Böden zu kartieren oder Proben zu nehmen z.B. durch Bohrungen und Grabungen. Zurzeit arbeite ich im Müritz Nationalpark, aber meine Doktorarbeit führte mich bis aufs Tibet Plateau. Da sind Geländearbeiten auch längere spannende Reisen. An anderen Tagen werden die Proben im Labor bearbeitet und mit den verschiedensten Methoden analysiert, um die Ergebnisse dann am Rechner weiter statistisch auszuwerten und darzustellen. Dann werden die Ergebnisse soweit zusammengebracht und interpretiert, dass man sie mit anderen diskutieren kann. Auf nationalen und internationalen Tagungen lernt man auch, was andere Wissenschaftler tun und kommt oft mit frischen Ideen und guten Diskussionen wieder nach Hause. Der letzte Schritt im wissenschaftlichen Prozess sollte dann auch eine Publikation zu den Arbeiten sein - möglichst in international begutachteten Zeitschriften, was dann schon mal mehrere Tage und Wochen Schreibarbeit bedeutet.

Die Arbeitszeiten kann ich mir dabei frei einteilen, was vieles erleichtert, aber auch erfordert, dass man ein gutes Zeitmanagement für die jeweiligen Arbeiten mitbringt und sich nicht scheut, auch mal nach Dienstschluss zu arbeiten. Wichtig finde ich auch den täglichen Austausch mit den Kollegen, da man ja doch auch manchmal etwas im Kreis rennt und der Blick von außen oft hilfreich ist.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geographischen Wissenschaften entschieden?

Als Kind wollte ich „Naturforscher“ werden, wohl auch durch den prägenden Einfluss meines Opas, der Biologielehrer war und uns viel mit in den Wald nahm. Das wurde mir aber erst am Ende meiner Doktorarbeit wieder bewusst. Tatsächlich hatte ich mir am Ende der Schulzeit eine Vorlesung in der Geographie angeschaut, mochte das Fach schon in der Schule dank netter Lehrer und dann war es für mich klar. Andere Optionen gab es damals nicht.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Ursprünglich wollte ich in die Entwicklungszusammenarbeit gehen und hatte dafür Politik und Forstwirtschaft als Nebenfächer gewählt. Nach zwei verschiedenen Praktika in Spanien und Ecuador merkte ich aber, dass es doch nichts für mich ist, während ein Praktikum in einer mexikanischen Forschungseinrichtung mir die wissenschaftliche Arbeitsweise näher gebracht hat – genau das, was ich nun mache. Trotz des hohen Drucks, der auch aus der Unsicherheit der Stellen rührt – es gibt kaum feste Stellen – ist es immer noch das, was ich erwartet hatte und macht Spaß.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Geographie ist die Wissenschaft von allem mit Raumbezug. Man lernt sozial- und naturwissenschaftliche Arbeitsweise und weiß von so vielen Aspekten etwas. Das wichtigste ist, den Blick für das Übergeordnete und für die Zusammenhänge, z.B. zwischen allen Teilaspekten der Natur, zu behalten. In Details vertiefen kann man sich jederzeit, aber wichtig sind die Zusammenhänge - die sehen Experten für ein bestimmtes kleines Fachgebiet oft nicht so leicht.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Wichtig sind Sprachen und interkulturelle Kompetenzen, die einem die Kommunikation mit den verschiedensten Menschen erleichtern, denn Wissenschaft ist Kommunikation. Da reichen Sprachkurse oft nicht aus – mir hat das Reisen in verschiedenste Länder sehr geholfen.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da gibt es viele Erinnerungen an spannende Exkursionen und Geländekampagnen oder Partys mit Freunden nach einer gemeinsam gelernten und geschriebenen Klausur – es fällt mir schwer, etwas besonders hervorzuheben.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Seid neugierig und offen für die vielen Themen und Aspekte der Geographie und versucht das zu finden, was euch am meisten Spaß macht. Denn nur was einem Spaß macht, macht man gut und gerne.