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David Weber, Environmental Consultant
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Umweltconsultant / Projektingenieur bei Sanierungsmaßnahmen.
Zu meinen Aufgaben gehören:
- Erstellung historischer Erkundungen
- Konzeption von Boden- und Grundwassererkundungen mittels Rammkernsondierungen, Rotationskernverfahren und Pegelbau
- Beaufsichtigung von Umsetzungsarbeiten vor Ort
- Entnahme von Bodenproben
- Fachliche Begleitung von Sanierungsmaßnahmen (im wesentlichen Bodenaustausch)
- Gewährleistung der Baustellensicherheit
- Verfassen von Gutachten
Ich bin verhältnismäßig viel unterwegs und arbeite mindestens 10 Stunden täglich. Positiv formuliert arbeite ich nach flexiblen Arbeitszeiten, negativ formuliert: je nach Bedarf. Wenn ich auf Baustellen tätig bin, sind 12 bis 14-stündige Arbeitstage keine Seltenheit.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geographischen Wissenschaften entschieden?
In der elften Klasse wurden Themen zum Klimawandel als Semesterarbeit vergeben. Ich habe mich mit Milankovitch Zyklen und einer umfangreichen Palette an allgemeinen Rückkopplungs- und Verstärkungsprozessen befasst und das Projekt "Wunderbare Welt der Paläoklimatologie" genannt. Der Rest war "Fügung".
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?
2011. Meine Erwartungen wurden nur bedingt erfüllt - die unschönen leider mehr als befürchtet. Aber mit Erwartungen ist es so eine Sache. Es erscheint mir sinnvoller, Ziele zu haben, denn mit Zielen findet man auch einen Weg. Ich denke, man muss einfach einiges ausprobieren und sich bietende Gelegenheiten ergreifen bis man etwas gefunden hat das passt. Hierbei bietet das Geographiestudium eine sehr breite (manchmal etwas zu breite) Basis.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Schwierige Frage. Fachlich kann man vieles gebrauchen: Raumplanung, um sich in der Welt der Behörden zurecht zu finden, Chemie als Grundlage, Hydrogeologie für alle möglichen Grundwasserproblematiken, Bodenkunde, um visuelle Veränderungen des Bodens einschätzen zu können, Labormethoden für den allgemeinen Umgang und praktische Erfahrung mit Probenmaterial, etc. Das wichtigste, was ich so wohl gelernt habe, ist, mich schnell mit unterschiedlichen Sachverhalten auseinandersetzen zu können.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Themenverwandte Praktika sind unbezahlbar. Insbesondere Praktika bei Bohrfirmen, Pegelbau, Probennahmen etc. Sich z.B. mal mit GeoDIN auseinander gesetzt zu haben, schadet da auch nicht. Als Zusatzqualifikation sehr hilfreich: Bauingenieurwesen oder Baugrund.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die ein oder andere Exkursion war Le-gen-där! Ich erinnere mich an anthropologische Studien im Mainzer Karneval, Probenahmekampagnen im Himalaya mit unvergessenen Eindrücken unserer Welt und, ganz vage, an Absinth im Erzgebirge...
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Fangt früh an zu arbeiten, entscheidet euch - es ist eh nicht für immer. Lasst euch nach dem Studium für 1 oder 2 Jahre als Junior knechten und seht dann zu, dass ihr was Anständiges bekommt. Berufserfahrung ist alles. Einen Bogen würde ich tendenziell um "Franchise"-Consulting Büros machen, die sind mehr oder minder alle gleich. Sucht nach einem kleineren Arbeitgeber/Ingenieurbüro der euren Einsatz schätzt und euch fördert. Fangt gar nicht erst an, Überstunden zu schieben - wo es geht abgrenzen.
Wenn man Skrupel hat, Umweltschäden zu "rationalisieren" (im ökonomischen Sinne), kann es auch mal problematisch werden, denn das ist zumindest ein Teil dessen, wofür man bezahlt wird (Interessensvertretung). Die Realität lässt nun mal Spielraum und wirtschaftliche Betrachtungsweisen zu und so sehr man sich persönlich eine perfekte Welt wünscht.
Ansonsten: Durchhalten! Es ist noch mal extrem viel zu lernen am Anfang. Bohrtechniken, Angebotserstellung, Bauleitung, Kampagnenplanung, und schadens- und standortspezifische Charakteristika. Ist man mal einige Jahre drin und hat ein bisschen was gesehen, macht der Job auch Spaß.