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Karolin Ortelbach, Systemverantwortliche cableScout SAKnet
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich arbeite in der Schweiz bei einem Energieversorger in der Abteilung vom Glasfasernetzausbau. Hier werden in die bestehenden Rohranlagen des Energienetzes Glasfaserkabel verlegt, die an bestimmten Punkten zusammenlaufen. Die in den Kabeln enthaltenen Glasfasern werden mittels der Software cableScout nach einem bestimmten Muster miteinander verbunden (gespleisst), so dass ein Signal von einer Faser zur anderen übertragen werden kann.
Als Systemverantwortliche bin ich zuständig für die Erfassung der Backboneprojekte (wichtigste Datenleitungen im Netz) und Zellenprojekte (Ausbau von Gemeindeteilen) mit dem Ziel, alle Spleisspunkte dem Drittunternehmen termingerecht als Ausführungsunterlagen zu übergeben. Neben der Koordination und Verteilung der einzelnen Projekte innerhalb des Teams gehört die Sicherstellung einer zuverlässigen Dokumentation des gesamten Glasfasernetzes ebenso in meinen Tätigkeitsbereich wie auch Durchführung des Change Managements (Release Wechsel, Funktionserweiterungen, Einführung neuer Module) und die aktive Einflussnahme auf die Strategie und die Weiterentwicklung der Applikationen. Darüber hinaus werden mit Hilfe von Schnittstellen Daten aus dem Geographischen Informationssystem (Smallworld) und der Kundenverwaltung ins cableScout importiert. Diese Schnittstellen gilt es zu pflegen bzw. anzupassen, z.B. wenn eines der beiden Programme einen Versionswechsel erfährt und dadurch Änderungen im Datenexport hervorgerufen werden.
Ich arbeite ganztags mit einer täglichen Arbeitszeit von 8,25h und unterliege den normalen Büroarbeitszeiten.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geographischen Wissenschaften entschieden?
Ursprünglich wollte ich Stadt- und Regionalplanung an der TU studieren. Durch den numerus clausus hätten sich für mich Wartezeiten ergeben, die ich nicht eingehen wollte. Da jedoch ein Quereinstieg über die Geographie auch möglich gewesen wäre, habe ich diesen Weg gewählt.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Aus privaten Gründen zog es mich nach dem Studium in die Schweiz, weshalb ich auf dem Schweizer Stellenmarkt Fuß fassen wollte. Neben den Bewerbungen bei hiesigen Behörden und Forschungsinstituten kamen für mich auch Versorgungsunternehmen (Gas, Wasser, Strom, Kommunikation) infrage, weil diese für die Dokumentation der Werkleitungen auch Geographische Informationssysteme verwenden. Da der Glasfasernetzausbau zu dieser Zeit stark voran getrieben wurde, ergab sich die Stelle für mich. Zudem war ich auf der Suche nach einer Anstellung, die nicht projektgebunden ist.
Mit meinem Geographie-Studium hat der aktuelle Job inhaltlich nichts mehr, methodisch jedoch durch die Arbeit mit dem Geographischen Informationssystem durchaus noch zu tun.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Der Umgang und das Verständnis fürs GIS und die Vermessung hilft mir in jedem Fall.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
VBA zum Schreiben eigener Makros (nützlich).
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die verschiedenen interessanten Geländeaufenthalte.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Wer gern mit Werkleitungsplänen arbeiten möchte (als Projektleiter oder Fachverantwortliche), sollte während des Studiums ein Praktikum bei Energie-, Wasserversorgungs- oder auch Telekommunikationsunternehmen durchführen.