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Bioinformatik (B.Sc.)

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Denis Bauer, Teamleiterin Transformational Bioinformatics, CSIRO

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor. Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich bin Leiter des Teams „Transformational Bioinformatics“ in The Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO). CSIRO ist die staatliche Forschungsorganisation Australiens und zählt zu den größten und vielfältigsten Forschungseinrichtungen der Welt. CSIRO spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Produkte und Innovationen, die für Industrie, Gesellschaft und Umwelt von kommerziellem Nutzen sind, wie zum Beispiel CSIROs Erfindung des modernen WiFi.

In meinem Team sind Forscher aus den Bereichen Bioinformatik, Statistik und Molekularbiologie. Gemeinsam arbeiten wir an Projekten wie der „Erforschung des Zusammenhangs von Krebs und Fettleibigkeit“ oder an „Genetische Analysen zur zielgerichteten Züchtung krankheitsresistenter Nutztiere“.

Mein typischer Arbeitstag involviert Forschung (Datenanalyse auf Hochleistungsrechnersystemen), Strategiemeetings mit meinem Team oder meinem Vorgesetzten um unsere Arbeit zu priorisieren und das Schreiben von wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie von Forschungsanträgen. Die Arbeitszeiten sind von ca. 8:00-16:30 Uhr.

Zusätzlich gehört zu meinen Aufgaben die Teilnahme an nationalen und internationalen Konferenzen; ich bin daher mehrmals im Jahr innerhalb Australiens aber auch weltweit auf Reisen.

Warum haben Sie sich seinerzeit für das Studium der Bioinformatik entschieden?

Am Gymnasium wählte ich Biologie und Physik als Leistungskurse. Inspiriert durch die berufliche Tätigkeit meines Vaters war Informatik zudem eines meiner Hobbys. Der Studiengang Bioinformatik hat dementsprechend alle meine Interessen verbunden. Darüber hinaus wurde zu der Zeit das menschliche Genom veröffentlicht und die Bioinformatik als sehr zukunftsträchtig eingestuft.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Ich habe mich entschieden den „Bachelor of Honors“ in Australien zu machen um Auslandserfahrung zu sammeln. Ein Großteil dieses Studiengangs beinhaltete Forschung. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern um eine bestimmte Fragestellung zu beantworten hat mir sehr gut gefallen. Ich habe daraufhin meinen PhD und zwei PostDocs an einer Australischen Universität absolviert. Zwar hat mir die universitäre Forschung sehr zugesagt, aber die untergeordnete Rolle der Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Produkte und das starke Konkurrenzdenken an Universitäten hat mich enttäuscht.

Aus diesem Grund habe ich mich für eine Karriere bei CSIRO entschieden. Als Forscher in so einem weitgefächerten Unternehmen wie CSIRO kann ich mein Wissen und meine Fähigkeiten in sehr unterschiedlichen Projekten einbringen und vor Allem ist hier der Teamgedanke, zusammen erfolgreich zu sein, stark ausgeprägt. Meine Arbeit ist auch deshalb sehr befriedigend, da CSIRO den Focus hat, Forschungsergebnisse in Produkte umzusetzen, die zum Wohl der Allgemeinheit beitragen.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Während meines Studiums wurde mir ein breit gefächertes Wissen in Informatik und Molekulare Biologie vermittelt. Die Technologie in meinem Forschungsbereich entwickelt sich rasant weiter und damit auch die Art der Analyse. Ein solides Grundwissen in mehreren Disziplinen (Softwaredesign, Datenstrukturen, Statistik, Genomik) ist daher essentiell um darauf aufbauend seine Fähigkeiten relevant zu halten.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Als Bioinformatiker arbeitet man sehr viel mit reinen Informatikern und Biologen, und da man auf keinem dieser Gebiete ein gleichrangiges Fachwissen hat sind gute Kommunikationsfähigkeiten erforderlich um als Vermittler akzeptiert zu werden.

Ebenso ist es wichtig sich schon früh anzugewöhnen systematisch zu arbeiten und alle Schritte sorgfältig zu dokumentieren um reproduzierbare Ergebnisse zu liefern.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich erinnere mich immer sehr gerne an unsere Übungszettelgruppe. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht an Problemen gemeinsam zu arbeiten und zu sehen, wie unterschiedliche Herangehensweisen zur Lösung führen können. Das war eine gute Vorbereitung für Projekte in der Wissenschaft, die auch oftmals erst als gelöst angesehen werden, wenn unterschiedliche Analyseansätze zum gleichen Ergebnis geführt haben.

Auch erinnere ich mich an unsere Bemühungen den Naturwissenschaften im Studentenparlament der FU eine stärkere Stimme zu geben. Unsere „Naturwissenschaftliche Liste“ war mit zwei Vertretern eine der größten unabhängigen Gruppen und ich habe viel über Verhandlungstaktiken gelernt.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Wenn es um Bewerbungen oder Stipendien geht haben Studenten die Forschungserfahrung und eigene Veröffentlichungen vorweisen können einen Vorteil gegenüber Kandidaten, die ihr Studium ohne Verzögerung absolviert haben. Man sollte sich also die Zeit nehmen während des Studiums in der Industrie oder in Forschungsgruppen mitzuarbeiten.

Auslandsaufenthalte sind ebenfalls sehr nützlich, hier sollte man mehrere Semester im Voraus anfangen zu planen und Stipendien organisieren, da das Studieren im Ausland möglicherweise hohe Studiengebühren mit sich bringt.

Sehr interessant ist auch bei Studenteninitiativen, wie zum Beispiel der Biotechnologischen Studenteninitiative (BtS), teilzunehmen. Nicht nur kann man hierüber sehr gute Verbindungen zur Industrie und Forschung knüpfen, man wird auch Teil eines starken Netzwerks.