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Veterinärmedizin (Staatsexamen)

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Yvonne, Tierärztin im öffentlichen Veterinärwesen

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Meine Arbeitszeiten sind zwischen 4 und 19 Uhr, im Schnitt 9 bis 10 Stunden am Tag. Ich unterstütze als Tierärztin das Unternehmen in einer Stabsstelle für zwei Standorte, den Tierschutz nach rechtlichen Vorgaben umzusetzen. Das beinhaltet viel Kommunikation mit Menschen unterschiedlicher Abteilungen (QM, Einkauf, Verkauf, Technik) des Unternehmens und den zuständigen Ämtern, um alle Bereiche, die den Tierschutz berühren mit einzubeziehen und Verbesserungen herbei zuführen. Aufgaben sind z.B. die Überwachung der Anlieferung und der Betäubung(sanlagen); Ermahnungen schreiben; Begleitung von Audits; Schulungen durchführen; Logistik, Wartebereiche und Zutriebe verbessern etc.

Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Veterinärmedizin entschieden?

Weil ich mit meinen Großeltern immer auf einem Bauernhof verreist war und die Kälber so gerne mochte, war es im Alter von fünf Jahren mein Wunsch TÄ zu werden (ursprünglich in der Rinderpraxis).

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?

Während meiner Dissertation am Institut f. Fleischhygiene und -technologie wurde dort eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin frei. Um aus meiner MTA Tätigkeit in den tierärztlichen Beruf einzusteigen, habe ich die Chance genutzt. Aus dieser Tätigkeit heraus bin ich im April 2013 in die jetzige Anstellung gekommen. Meine Erwartung aus dem Studium hat sich gar nicht erfüllt (ursprünglich wollte ich die Rinder im Leben begleiten), aber die Anstellung jetzt entspricht der Erwartung der Stellenausschreibung.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Theorie und Praxis liegen oft Welten auseinander.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Theoretisch könnte man Praktika (über das reguläre Praktikum hinaus) am Schlachtbetrieb direkt (also nicht nur beim Amt, sondern beim Unternehmen) oder an Instituten wie dem bsi, die sich seit Jahren ausgiebig mit Thematik Tierschutz bei der Schlachtung befassen, machen. Aber in der Praxis ist das unrealistisch, denn fast niemand (mich eingeschlossen), wählt sich bewusst diesen Werdegang. Das ist ein Entwicklungsprozess bei dem man unbewusst irgendwann die Weichen gelegt hat.

Haben Sie nach dem Studium eine weitere Qualifikation erworben oder sind Sie gerade dabei?

Dissertation im Abschluss, ev. Fachtierarzt für Fleischhygiene (und Schlachttechnologie).

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Vieles in der Praxis anschauen (auch das, was man eigentlich ablehnt) und sich auf sein Gefühl verlassen. Vor allen Dingen niemals demotivieren lassen!