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Victoria von Hammerstein-Gesmold, Pressereferentin bei der Europäischen Kommission
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich bin Pressereferentin im Sprecherdienst der Europäischen Kommission für die Themen Binnenmarkt und Industrie sowie Forschung, Wissenschaft und Innovation. Der Sprecherdienst ist für die Kontakte zu dem Pressecorps in Brüssel zuständig. Hier geht es zentral darum, die politischen Leitlinien, Neuigkeiten und Botschaften zu verbreiten, erklären und den politischen Prozess mit einer strategischen Kommunikation zu begleiten. In meiner Arbeit bereite ich Pressekonferenzen mit den Kommissaren, Vizepräsidenten und dem Präsidenten der Kommission vor, verfasse Presseerklärungen und Reden und führe Hintergrundgespräche mit Journalisten. Der Sprecherdienst ist an den politischen Takt in Brüssel gebunden und daher können die Arbeitstage intensiv sein, stets aber ebenso spannend.
Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der entschieden?
Ich habe mich aus drei Gründen für den Master entschieden.
Erstens steht die deutsch-französische Zusammenarbeit im Herzen des europäischen Projektes. Wir haben es gerade erst wieder mit dem deutsch-französischen Industriepapier gesehen. Ich wollte Teil dieser deutsch-französischen Partnerschaft werden, die ja nicht nur in der politischen Sphäre sondern auch auf akademischer, gesellschaftlicher Ebene stattfindet. Meine Erfahrung in Frankreich hat sich als sehr hilfreich in Brüssel erwiesen.
Zweitens war ich an einem spannenden Studium interessiert, das meine europapolitische Expertise vertieft. Der Master hat mich angezogen aufgrund der sehr renommierten Partneruniversitäten SciencesPo Paris und FU Berlin und dem sehr unterschiedlich aber komplementären und anspruchsvollen Aufbau der beiden Jahre angezogen.
Drittens wollte ich gerne einen Teil meines Masters im Ausland verbringen. Ich konnte so mein Französisch auf ein hohes Niveau bringen, mit dem ich nun auch in Brüssel arbeiten kann. Französisch bleibt eben doch die Sprache der Diplomatie.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Ich habe mich noch während meines Masters auf einen Praktikum bei der Europäischen Kommission beworben. Mein Plan in Brüssel in den EU-Institutionen eine Anstellung zu finden, war bereits in meinem Bachelorstudium eine fixe Idee, die allerdings unerreichbar wirkte. Mein Masterstudium hat dies viel realer und erreichbarer erscheinen lassen, sodass ich es gewagt habe. Der recht praktische Lehransatz an der SiencesPo war sehr hilfreich dabei. Meine Abschlussarbeit, die ich an der EU vollendet habe, hat sich nicht nur mit der EU, sondern ganz spezifisch mit der Kommunikationsarbeit – der Öffentlichkeitsdiplomatie – beschäftigt.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Ich habe drei sehr entscheidende Dinge während meines Studiums gelernt:
Mentale Abwehrkraft: Das Studienprogramm ist durchaus intensiv und die Tatsache, dass man jeweils nur ein Jahr in der Stadt hat und sich auf sehr unterschiedliche Lehr- und Lernmethoden einstellen muss, tun ihr Übriges. Man durchläuft sozusagen eine Art Kaderschmiede. Ich habe gelernt und praktiziere das bis heute in Stresssituationen mit hohen Arbeitspensum Ruhe, Konzentration und Zielstrebigkeit zu behalten.
Wissen: Natürlich behält man nicht alles was man im Studium lernt, aber das Studium bietet eine sehr breite und umfassende Einführung in das Universum Europa. Sicherlich eine Welt, die mir in diesem Detail vorher nicht bekannt war.
Weggefährten: das offizielle Programm ist eine Sache, das inoffizielle Programm an Gruppen, Unternehmungen, Vereinen eine andere. Das Netzwerk, das man in diesen zwei Jahren schließen kann, ist beeindruckend. Die soziale Struktur ist unheimlich wichtig und diese Offenheit zu bewahren, ist wichtig. Sie bringt einen persönlich und beruflich sehr weiter.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Je nachdem wie zeitintensiv der Beruf ist, den man später ergreift, bleibt wohlmöglich nicht so viel Zeit, sich noch viele Zusatzqualifikationen anzueignen. Ich empfehle wärmstens die Sprachkurse an beiden Universitäten über beide Jahre wahrzunehmen. Damit kann man zumindest ein B1 in einer Sprache erreichen.
Ich würde mir auch die Zeit nehmen die Vorträge der sehr renommierten Redner anzuhören (früh anmelden!). Das ist eine oft einmalige Chance, diese von so nahe zu sehen und zu hören. Ich habe tatsächlich später in meinem Berufsleben mehrmals in Gesprächen mit Kollegen auf Vorträge Bezug genommen, die ich während meines Studiums besucht habe.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Unser mehrtägiger Ausflug nach Luxemburg und Brüssel ist mir positiv in Erinnerung geblieben. Dies ist eine freiwillige Veranstaltung, aber das sollte man nicht verpassen. Auch eine sehr schöne Erinnerung ist der Auftritt des SciencesPo-Chors im Auditorium gewesen - umringt von Freunden im Chor und im Publikum.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Zögern Sie nicht, Alumni und Professoren um Rat und Tipps zu fragen (mich eingeschlossen). Das ist die beste Erfahrungs- und Wissensquelle, die Sie anzapfen können.