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Philosophie (B.A.)

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Dr. Svenja Flaßpöhler, Stv. Chefredakteurin Philosophie Magazin

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Hauptberuflich arbeite ich als stv. Chefredakteurin beim Philosophie Magazin. Ich bin verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung des Hefts, führe Interviews, moderiere Dialoge, bestelle Texte bei Autoren und schreibe auch selbst. Obschon ich eine Vollzeitstelle habe, ist es mir möglich, nebenher anderen Tätigkeiten nachzugehen, da diese mit meiner Arbeit beim Magazin in inhaltlichem Zusammenhang stehen, sich gegenseitig befruchten. So bin ich Mitglied der Programmleitung der phil.cologne, dem größten Philosophie-Festival Deutschlands. Einige der Dialoge, die ich dort moderiere, erscheinen auch im Philosophie Magazin. Außerdem bin ich Literaturkritikerin in der Fernsehsendung „Buchzeit“ (3sat) und schreibe auch selbst Bücher. Zuletzt ist erschienen: „Verzeihen. Vom Umgang mit Schuld“ (DVA 2016).

Warum haben Sie sich damals für ein Studium der Philosophie entschieden? Was hat Sie damals fasziniert und was heute?

Die einfache Antwort lautet: Ich hatte Philosophie bereits als Fach in der Schule und einen wunderbaren Lehrer. Die komplexere Antwort: Ich kenne keinen einzigen Philosophen und keine einzige Philosophin, mich eingeschlossen, der, die ein unkompliziertes Verhältnis zur Welt hätte. Die Wahl dieses Fachs hat wesentlich mit dem eigenen In-die-Welt-gestellt-sein zu tun. An der Philosophie fasziniert mich bis heute, dass sie diese tiefe Verunsicherung ernst nimmt: Wozu bin ich auf der Welt? Welche Bedeutung hat meine Sterblichkeit, und wie gehe ich mit ihr um? Wie soll ich leben? Wie arbeiten, wie lieben? Solche Fragen sind es, die mich in meinen Büchern beschäftigen und die wir auch beim Magazin aufgreifen: „Macht Arbeit glücklich?“ „Kann ich mein Leben ändern?“ „Wo endet meine Verantwortung?“ So lauten einige unserer Titel.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende, erfüllt?

Ich habe in Philosophie promoviert und habe bereits während der Doktorarbeit gemerkt, dass mir das essayistische Schreiben liegt und ich mich nicht durch akademische Zwänge einengen will. Gleichzeitig war und ist es mir aber auch wichtig, tief zu gehen, genau zu sein. Mein Beruf als Redakteurin und Autorin ermöglicht mir diese Gratwanderung.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben? Hat das Studium Sie gut vorbereitet?

Ich habe gelernt, mein Interesse zu schärfen, meinen eigenen Fragen nachzugehen und gleichzeitig offen zu sein für andere Sichtweisen und Weltzugänge. Dafür bin ich meinen Lehrern und Lehrerinnen sehr dankbar.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Wenn Sie damit Praktika meinen: Ich muss ehrlich zugeben, nie ein Praktikum gemacht zu haben. Mein Rat lautet: Folgen Sie Ihrem Interesse und packen Sie Kairos beim Schopfe! Was natürlich auch bedeuten kann, zum richtigen Zeitpunkt ein Praktikum zu machen.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Vieles. Zum Glück.