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Dr. Maya Stiller, Professorin für Koreanische Kunst und Visuelle Kultur an der University of Kansas, USA
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Skizzieren Sie Ihren Berufsalltag (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.).
Ich arbeite als Professorin für Koreanische Kunst und Visuelle Kultur an der staatlichen University of Kansas in Lawrence, Kansas, USA. An amerikanischen Universitäten gibt es generell nur Kurse, die mehrmals pro Woche stattfinden. Ich unterrichte deshalb dreimal pro Woche den Kurs „Einführung in die koreanische Kunst und Kultur“ für Bachelor-Studierende, und zweimal die Woche halte ich eine Vorlesung in meinem anderen Kurs, „Buddhistische Kunst Koreas“, an dem Bachelor-Studierende und Master-Studierende teilnehmen. Neben der Unterrichtsvorbereitung (fünf Vorlesungen pro Woche) schreibe ich Bücher und wissenschaftliche Artikel in meinem Spezialgebiet, der koreanischen buddhistischen Kunst und Kultur, und bereite mich auf Konferenzen und Workshops vor. Außerdem nehme ich ein- bis zweimal pro Woche an universitätsinternen Meetings teil, in denen Institutsbelange, Vorgaben der Verwaltung, mögliche Verbesserungen in der Lehre und Forschungsmöglichkeiten diskutiert sowie Entscheidungen abgestimmt werden. Es gibt keine geregelten Arbeitszeiten für Professorinnen und Professoren, aber ich arbeite generell sehr viel, werktags wie auch abends und am Wochenende.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Kunstgeschichte entschieden?
Als Teenager lebte ich ein Jahr lang in Seoul. Damals sah ich eine Sonderausstellung von Kim Hong-do, einem bedeutenden Hofmaler des 18. Jahrhunderts. Ich fand seine Bilder faszinierend, insbesondere seinen „Tiger unter einer Kiefer“. Auch seine Genremalerei sprühte vor lauter Charme und Humor. Damals besuchte ich auch zum ersten Mal buddhistische Tempel. Die buddhistische Malerei und Skulptur, die ich dort sah, inspirierten mich dazu, Kunstgeschichte zu studieren, um ein umfassenderes Verständnis über das künstlerische und kulturelle Erbe Koreas zu erhalten.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran aus Ihrer Zeit als Studierende, erfüllt?
Während meines Aufenthaltes in Korea als Teenager (siehe oben) fasste ich den Entschluss, eines Tages koreanische Kunstgeschichte erforschen und lehren zu wollen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Ostasien am Kunsthistorischen Institut der FU (2005 bis 2008) unternahm ich erste Schritte in Richtung einer akademischen Laufbahn und merkte schnell, dass mir das wissenschaftliche Arbeiten und Unterrichten liegt und auch viel Freude bereitet.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben? Was hat gefehlt?
Essentiell für mein Verständnis der ostasiatischen Kunst waren die Kurse vor Originalen, die im Museum für Ostasiatische Kunst (jetzt das Museum für Asiatische Kunst) stattfanden. Auch war es äußerst spannend und lehrreich, gemeinsam mit den dortigen Kuratoren Kunstwerke auszupacken und anzuschauen. Ein Kurs zu Theorie und Methoden der Kunstgeschichte hat mir zu meiner Studienzeit an der FU gefehlt, aber vielleicht wird solch ein Kurs mittlerweile angeboten.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Berufszweig nützlich oder essentiell sind?
Wenn man an einer akademischen Laufbahn interessiert ist, sollte man auf jeden Fall die Chance wahrnehmen, als Tutor oder wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität zu arbeiten, um das Arbeitsumfeld näher kennenzulernen. Ich würde auch dringend empfehlen, spätestens als Studierender im höheren Semester an Konferenzen und Workshops teilzunehmen, um seine eigene Forschung vorzustellen und mit Kolleginnen und Kollegen Networking zu betreiben. Praktika in Museen und Galerien können auch wertvolle Erfahrungen beinhalten, vor allem wenn man die Gelegenheit erhält, Objekte direkt zu erforschen und/oder an Sonderausstellungen mitzuarbeiten (woraus sich Themen für die Doktorarbeit etc. entwickeln können). Ein absolutes Muss sind längere Sprachkurs- und Studienaufenthalte in dem Land, dessen Kunst- und Kulturgeschichte man studieren will.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich erinnere mich an das schöne Gebäude in der Morgensternstrasse, in dem die Kunstgeschichte einst saß, und das dortige KHI-Café, wo man sich mit Kommilitonen und Kommilitoninnen oder Professorinnen und Professoren vor oder nach den Vorlesungen traf. Außerdem sind mir die Exkursionen zum Museum für Ostasiatische Kunst in Köln, der Villa Hügel in Essen und der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe, wo wir unsere eigenen Teller herstellen durften, besonders in Erinnerung geblieben.
Welchen Rat würden Sie Studienanfängerinnen und Studienanfängern geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Eine akademische Karriere erfordert viel Selbstdisziplin, Fleiß und Ausdauer. Man sollte auch örtlich flexibel sein. Besonders die Familienplanung kann sich aufgrund der unsicheren Arbeitssituation nach hinten verschieben, denn bis man nach der Promotion eine feste Stelle als ProfessorIn gefunden hat können einige Jahre vergehen. Das würde ich in die Lebensplanung auf jeden Fall miteinkalkulieren.