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Kunstgeschichte (B.A.)

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Beispielaufgabe Schwerpunkt Europa und Amerika

Unten sehen Sie die Kirche Il Gesù  des Architekten Giacomo della Porta, die von 1571 bis 1577 in Rom erbaut wurde.


Quelle: Wikimedia Commons — I, Alejo2083 [CC-BY-SA-3.0]
Ordnen Sie die Absätze der Architekturbeschreibung in der sinnvollsten Reihenfolge an. Ziehen Sie dafür die einzelnen Absätze mit der Maus in die richtige Position.

Beide Zonen sind durch jeweils ähnliche Gliederungselemente aufeinander bezogen: Piedestalen, Pilaster, Säulen, Ädikulen, Giebel.

Die untere Zone ist aufgrund ihrer größeren Höhe und differenzierteren Instrumentierung dominant.

Diese schrittweise Steigerung wird durch Variation des grundlegenden Gliederungsmotivs des Erdgeschosses anschaulich: auf hohen Piedestalen stehende Doppelpilaster korinthischer Ordnung. Diese rahmen als Grundeinheit eine hochrechteckige Wandtravée pro Achse und erscheinen solchermaßen in den äußeren Fassadenachsen.

Die Erdgeschosszone der Fassade hat fünf Achsen.

Die obere Zone verjüngt sich mittels seitlicher Voluten auf drei Achsen, die von einem breiten Dreiecksgiebel als Fassadenabschluss bekrönt werden.

Gleichzeitig gewinnt die Fassade zur Mitte hin an Plastizität, so dass das von zwei Dreiviertelsäulen eingefasste Mittelportal klar als Hauptakzent hervortritt.

Eine sinnvolle Architekturbeschreibung geht konsequent nach einer Richtung vor, etwa wie hier von unten nach oben. Anschließend können Details des Bauwerks beschrieben und hervorgehoben werden. Andere Herangehensweisen, wie etwa eine Beschreibung von oben nach unten, können ebenso zielführend sein.

Hier können Sie noch einmal eine vollständige und umfangreichere Beschreibung der Kirche lesen:

Die fünfachsige Erdgeschosszone der Fassade verjüngt sich mittels seitlicher Voluten in der oberen Zone auf drei Achsen, die von einem breiten Dreiecksgiebel als Fassadenabschluss bekrönt werden. Beide Zonen sind durch jeweils ähnliche Gliederungselemente aufeinander bezogen: Piedestalen, Pilaster, Säulen, Ädikulen, Giebel. Doch ist die untere Zone aufgrund ihrer größeren Höhe und differenzierteren Instrumentierung dominant. Gleichzeitig gewinnt die Fassade zur Mitte hin an Plastizität, so dass das von zwei Dreiviertelsäulen eingefaßte Mittelportal klar als Hauptakzent hervortritt. Diese schrittweise Steigerung wird durch Variation des grundlegenden Gliederungsmotivs des Erdgeschosses anschaulich: auf hohen Piedestalen stehende Doppelpilaster korinthischer Ordnung. Diese rahmen als Grundeinheit eine hochrechteckige Wandtravee pro Achse und erscheinen solchermaßen in den äußeren Fassadenachsen. Diese Grundmotive staffeln sich in teilweiser Überschneidung zur Mitte hin und gewinnen dabei an plastischer Ausgestaltung: Die äußeren Doppelpilaster der zweiten bzw. vierten Travee scheinen sich fast vollständig über die angrenzende Pilasterstellung der äußeren Achsen zu schieben. In der Mittelachse hingegen sind die inneren Stützen des Doppelpilastermotivs zu zwei das Portal rahmenden Dreiviertelsäulen abgewandelt. Es entsteht somit eine mehrfache Rahmung, die auch in den Gebälkzonen aufgenommen wird: Die Portalöffnung selbst ist in eine von einem Segmentgiebel bekrönte Ädikula eingelassen; ein monumentaler Segmentgiebel wiederholt diese Form oberhalb des ersten Gebälks und bindet die äußeren Pilaster zusammen. In diesen breiten Segmentgiebel ist ein kleinerer aber stark plastisch hervortretender Dreiecksgiebel eingefügt, der sich auf die Dreiviertelsäulen bezieht. Die reliefartige Staffelung der Fassade wird durch Verkröpfungen auch im Gebälk veranschaulicht. Die in der Mittelachse angelegte Variation von Portal mit Segmentgiebel, großem Dreiecksgiebel und monumentalem Segmentgiebel wiederholt sich in chiastischer Anordnung auch in den beiden seitlichen Traveen: über der deutlich kleineren, von einem Dreiecksgiebel abgeschlossenen Ädikula der Nebenportale erhebt sich eine Recktecknische für Standfiguren, von einem Segmentgiebel überfangen. Die Dreiecks- und Segmentgiebel alternieren also in jeder Achse, aber jeweils in umgekehrter Abfolge. In der oberen Fassadenzone setzen sich die Doppelpilaster in Superposition fort. Die zwischen den Voluten verbleibenden drei Traveen werden durch den abschließenden Dreiecksgiebel verklammert. Die hier entstehende Komposition einer von zwei schmäleren Traveen begleiteten breiten Achse erinnert an das Motiv eines Triumphbogens. Die Ädikulamotive aus der Erdgeschosszone sind hier wieder aufgenommen: in den schmalen Achsen als Rundbogennischen mit Dreiecksgiebel, in der Mittelachse als großes, balustradenbewehrtes Rundbogenfenster, das von einer Ädikula auf Vollsäulen mit Dreiecksgiebel umrahmt wird. Das abschließende Gebälk, das die Unterkante des großen Fassadengiebels bildet, macht die leichte Reliefierung des im wesentlichen in einer Wandschicht angeordneten Oberschosses deutlich: Eine Verkröpfung über der breiten Mitteltravee betont nochmals die schon in der unteren Zone vorbereitete Mittelachse, während die Verkröpfungen über den Doppelpilastern an den Kanten diese als Eckeinfassungen der mittleren drei Achsen markieren. In dieser Struktur baut das obere Geschoss auf das untere auf, denn auch hier setzen sich die mittleren Traveen mit den drei Portalen von den wandhaften Seitenachsen ab. Dieses zweifach wiederholte, dreigeteilte Triumphbogenmotiv bildet auch das Innere der Kirche ab, denn dahinter erstreckt sich das hoch aufragende, tonnengewölbte Saallanghaus, während die seitlichen, nur Erdgeschoßhöhe erreichenden Achsen der Fassade den niedrigen Seitenkapellen des Langhauses entsprechen.