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Su-Youn Sin, Program Officer, Korea Foundation Berlin Office
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Das Berliner Büro der Korea Foundation (KF) befindet sich in der koreanischen Botschaft. Es ist eines von 7 Auslandsbüros, wobei wir hier in Berlin für Europa zuständig sind und die Hauptzentrale der Foundation ihren Sitz in Seoul, Südkorea hat. Das Ziel der KF ist die Unterstützung der Koreastudien, die Etablierung einer globalen Wissensgemeinschaft durch die Förderung intellektueller Austauschprogramme und Knowledge-Sharing und die Förderung des Kultur-und Kunstaustausches.
Mein Berufsalltag als Program Officer lässt sich hierbei sehr abwechslungsreich gestalten. Zu meinem Aufgabenbereich gehört u.a. das Organisieren von Events wie z.B. das „Korean Cinema Today“ Filmfestival im Haus der Kulturen der Welt, das Deutsch-Koreanische Forum, die Jahresabschlussfeier der KF oder Ausstellungseröffnungen in Museen in Europa. Das bedeutet vor allem: Kommunikation mit den Kuratoren der Museen, Regisseuren, anderen Foundations und Kulturorganisationen.
Zu meinem Berufsalltag gehört auch ein nicht ganz so spannender Teil. Nämlich das Schreiben von Berichten, Übersetzungstätigkeiten und Research-Arbeiten. Diese sind unausweichlich und erfordern sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch, Koreanisch und Englisch. Natürlich gehören auch Verwaltungsarbeiten zu meinen Tätigkeiten.
Alles in allem steht es mir jedoch sehr frei, wann ich welche Aufgaben verrichte und auch die Arbeitszeiten sind flexibel. Es ist auch von Vorteil, dass es mir in meinem Beruf nicht viel ausmacht, wenn ich am Wochenende auf den Events arbeite oder mal eine Geschäftsreise über mehrere Tage ansteht. Es gibt Phasen, in denen es aufgrund von anstehenden Events oder Deadlines stressiger ist, doch gehe ich davon aus, dass dies erst einen „normalen Berufsalltag“ ausmacht.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Koreanistik entschieden?
Aus reiner Neugier. Als in Deutschland geborene Koreanerin hat mich ein Studium über das Heimatland meiner Eltern sehr gereizt. Vorkenntnisse bezüglich der Geschichte und vor allem der Politik waren kaum vorhanden. Dagegen waren mir die Kultur und Sprache sehr vertraut. Ich ging derzeit davon aus, dass eine Verknüpfung dieser Kenntnisse nicht schaden könnte.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?
Die Entscheidung kam spontan. Ich wurde von Seiten der KF kontaktiert und habe mich aber erst dann beworben, nachdem ich mir die Stellenausschreibung durchgelesen hatte. Meine derzeitigen Erwartungen sahen anders aus: ich hatte ein strenges, koreanisches Protokoll erwartet und hatte zunächst bedenken, ob ich mich mit meiner deutschen Mentalität dort zurechtfinden würde. Hinzu kommt der große Teil an Kommunikationsarbeit, der sich mir aus der Stellenausschreibung zuvor nicht erschließen ließ. Ich war demnach sehr positiv überrascht. Meine Erwartungen wurden also übertroffen.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Phasenweise setzen sich meine Tätigkeiten fast zu 50% aus Research-Arbeiten und dem Verfassen von Berichten zusammen. Die Lehre der wissenschaftlichen Forschung steht bei den Koreastudien der Freien Universität ganz oben. Dies hat mir den Einstieg in den Beruf wesentlich erleichtert. Es schien mir zunächst irrelevant, denn die Ausschreibung meiner Stelle wies auf sprachliche Kompetenz hin. Blicke ich aber auf die vergangene Zeit zurück, so ist es doch dieser Ansatz der wissenschaftlichen Forschung, der mir bei meinen Research-Arbeiten zu Gute gekommen ist.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die koreanische Sprache. Das Institut für Koreastudien der FU Berlin (IKS) fördert ihre Studenten hinsichtlich der Sprache beachtlich. Obwohl ich Vorkenntnisse bzgl. der koreanischen Sprache hatte, waren es die Übersetzungskurse im Bachelor- und Master-Studium, die meine fundierten Kenntnisse erweitert haben. Dies ermöglicht mir in meinem heutigen Beruf ohne Schwierigkeiten einen Dialog zwischen Korea und Europa zu ermöglichen.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Nützlich sind ohne Frage Praktika. Dabei meine ich nicht nur das obligatorische Praktikum während des Studiums. Vor dem Einstieg in den Beruf ist es wichtig, in vielen verschiedenen Bereichen seine Erfahrungen gesammelt zu haben. Während des Studiums sollte dies bei gutem Zeit-und Arbeitsmanagement möglich sein.
In meinem Beruf erwies sich eine 4. Fremdsprache ebenfalls als eine gute Zusatzqualifikation. Es kann nicht schaden, sich bei der Auswahl von ABV-Kursen für eine weitere Sprache zu entscheiden und seine Sprachkenntnisse zu erweitern.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, die vertane Möglichkeit in Korea zu studieren. Ich habe zwar mein Praktikum in Seoul bei dem Korean Literature Translation Institute absolviert, aber frage mich, ob ein Studium an einer kor. Universität noch Einfluss auf meine Berufswahl gehabt hätte.
Darüber hinaus erinnere ich mich gerne an meine turbulente Studienzeit zurück und merke, dass mir dabei vor allem folgendes in Erinnerung geblieben ist: Ich hätte nicht gedacht, dass ein aus Neugier begonnenes Koreastudien-Studium mich in meinen jetzigen Beruf führen würde. Ich ging davon aus, dass dies nur ein Kurzzeit-Stopp werden würde, welcher sich dann aber als ein Langzeit-Trip entpuppt hat.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Ein Auslandssemester in Korea zu machen. Noch besser, das Praktikum gleich hinzu. Derzeit gibt es den Koreastudien BA Plus Studiengang, in dem ein Auslandssemester integriert ist. Ich würde allen zukünftigen StudienanfängerInnen diesen gerne ans Herz legen, denn diese Erfahrungen werden den Berufswunsch gewiss prägen.
Denjenigen, die in Zukunft nicht in die Koreastudien-Forschung einsteigen möchten, rate ich sich außerdem vor allem auf die sprachliche Kompetenz zu konzentrieren. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor für einen Korea-relevanten Beruf. Wie bereits oben gesagt, ist es hilfreich, sich zunächst durch Praktika mit verschiedenen Berufsfeldern vertraut zu machen.