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Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik (B.A.)

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Richard Palomar Vidal, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin arbeite ich im Arbeitsbereich für spanische und französische Literatur unter der Leitung von Prof. Dr. Anita Traninger. Meine Hauptaufgaben umfassen Forschung zur Literatur der spanischen Aufklärung, Lehrtätigkeiten am Institut und die Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung, wie beispielsweise im Fachbereichsrat.

Mein Arbeitsalltag variiert je nach Semesterphase. Während des Semesters konzentriere ich mich hauptsächlich auf Lehr- und Verwaltungstätigkeiten. In der vorlesungsfreien Zeit habe ich mehr Zeit für die Forschung, einschließlich Bibliotheksbesuchen und Konferenzteilnahmen. Einige Aufgaben erfordern tägliche Aufmerksamkeit, insbesondere in der Betreuung der Studierenden. Gleichzeitig habe ich die Freiheit, meinen Arbeitsort und meine Arbeitszeiten zu wählen, was gelegentlich auch Wochenendarbeit einschließt.

Warum haben Sie sich seinerzeit für den B.A. Spanische Philologie entscheiden?

Das B.A.-Studium der Spanischen Philologie war eher ein Findungsprozess. Mein Umzug nach Berlin und mein erstes Studium in Sozial- und Kulturanthropologie waren spontane Ideen. Nach zwei Semestern traf ich die Entscheidung, mein Studium zu wechseln, und wählte etwas Vertrautes – Spanisch. Im Verlauf des Studiums entwickelte ich dann eine Leidenschaft für spanische Literatur und Linguistik. Man könnte sagen, ich bin so in den B.A.- Spanischen Philologie hineingewachsen.  

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Auch meine aktuelle Tätigkeit ergab sich eher aus den Umständen als aus einer bewussten Entscheidung. Nach meinem Masterstudium der Romanischen Philologie in Potsdam strebte ich den Lehrerberuf an. Um die erforderlichen Qualifikationen zu erlangen, kehrte ich zur Freien Universität zurück. Parallel dazu begann ich als studentischer Mitarbeiter bei Prof. Traninger zu arbeiten. Die Erfahrungen in der Forschung weckten erneut meine Leidenschaft für das Fachgebiet. Als dann eine Stelle im Arbeitsbereich frei wurde, bewarb ich mich und war erfolgreich. 

Meine Erwartung, meine Leidenschaft für spanische Literatur beruflich auszuleben, hat sich erfüllt. Allerdings umfasst die Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter mehr als das. Insbesondere die Lehre war anfangs eine Herausforderung, die mich verunsicherte. Doch wie in jedem Lehrberuf gilt auch hier: Wenn man sich auf die Studierenden einlässt, mit ihnen zusammenarbeitet und den Unterricht lebendig gestaltet, kann man großartige Ergebnisse erzielen. Wenn eine Seminarsitzung reibungslos verläuft, ich positive Resonanz erhalte und das Interesse der Studierenden für ein Thema wecke, sind das für mich ganz besondere Momente. 

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Das fundierte Wissen in zwei romanischen Philologien. Dies ist nicht nur für meine Forschungsarbeit, sondern auch für eine effektive Lehrtätigkeit von höchster Bedeutung. Noch grundlegender ist jedoch die Fähigkeit zur Neugier und Begeisterung für Neues. Denn auch wenn ich mich für spanische Literatur begeistere, gibt es auch hier Bereiche, die nicht unbedingt meinen Interessenschwerpunkt bilden.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Für eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehrverpflichtung sind Grundlagen der Didaktik essentiell. Falls diese nicht durch ein Lehramtsstudium oder andere Lehrtätigkeiten während des Studiums erworben wurden, empfehle ich dringend den Besuch von Einführungsworkshops in die Hochschuldidaktik vor dem ersten eigenen Seminar.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? 

Das breitgefächerte Angebot der Studiengangbereiche. Ich habe zwei Philologien studiert und hatte dadurch in fast jedem Semester Kurse in Sprachpraxis, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Landeskunde [Letzteres ist in diesem OSA unter dem Bereich „Kultur, Geschichte, Gesellschaft“ gefasst]. Die resultierende Abwechslung im Alltag ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen der Spanischen Philologie geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

 Sich nicht zu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen, wie genau der Arbeitsalltag in der Zukunft aussehen wird, sondern das Studium und das Leben außerhalb des Studiums so sehr wie möglich zu genießen. Es kann sich immer vieles verändern, und zu früh konkrete Vorstellungen über die eigene berufliche Zukunft zu haben, kann sowohl für die persönliche als auch für die berufliche Entwicklung hinderlich sein.