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Sofia Koutiakidi, Masterstudentin
Stellen Sie Ihren Studiengang kurz vor? Wie sieht Ihr Studienalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Nach meinem Bachelorabschluss in der Neogräzistik und der Deutschen Philologie befinde ich mich derzeit im dritten Semester des Masterstudiengangs Neogräzistik. Er baut im Wesentlichen auf den Bachelorstudiengang auf und bietet die Möglichkeit, bisher erworbene Kenntnisse in Bezug auf die griechische Sprache, Literatur und Geschichte der frühen Neuzeit und der Moderne zu vertiefen und zu erweitern. Das Programm ist forschungsorientiert und interdisziplinär ausgerichtet. Demnach greifen die Studieninhalte auf andere geisteswissenschaftliche Disziplinen über, was das Studium so vielseitig und abwechslungsreich macht.
Abgesehen von meiner Teilnahme an den Lehrveranstaltungen verbringe ich die meiste Zeit mit der Recherche in Bibliotheken, dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten und der Vor- und Nachbereitung für die Seminare und Vorlesungen. Zudem besuche ich regelmäßig Kolloquien und Tagungen, deren Fragestellungen mich besonders interessieren.
Warum haben Sie sich für ein Studium der Neogräzistik entschieden? Was hat Sie damals fasziniert und was heute?
Vermutlich verdanke ich meine frühe Begeisterung für andere Kulturen und Sprachen meinem multikulturellen Hintergrund. Ich bin mehrsprachig aufgewachsen, wobei ich Deutsch als meine Muttersprache bezeichnen würde.
Mir war bewusst, dass mich das Masterstudium der Neogräzistik sprachlich mehr fordern wird, als es ein deutschsprachiger Studiengang tun würde. Schließlich finden die Lehrveranstaltungen ausschließlich auf Griechisch statt. Mein starkes Interesse an der Kultur und Geschichte Griechenlands sowie den deutsch-griechischen Kulturbeziehungen führten zum Entschluss, sich der Herausforderung zu stellen und meinem Interesse nachzugehen. Nach wie vor beeindruckt mich die Vielseitigkeit des Studiengangs und besonders seine geschichts- und kulturwissenschaftliche Ausrichtung.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums gelernt haben?
Neben den Sprachkenntnissen und dem Fachwissen insbesondere die Fähigkeit, sich in unbekannte Themengebiete systematisch einzuarbeiten, komplexe theoretische Texte eigenständig und wissenschaftlich kritisch zu analysieren und Forschungsergebnisse strukturiert und verständlich zu präsentieren; aber vor allem auch sich selbst immer wieder zu motivieren, die eigene Zeit zu managen und sich selbst nicht zu unterschätzen.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für den späteren Beruf nützlich oder essentiell sind?
Natürlich hängen die Zusatzqualifikationen davon ab, in welchem Bereich man später tätig sein möchte. Praktika und Tätigkeiten als studentische Hilfskraft bieten jedoch prinzipiell die beste Möglichkeit, Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu gewinnen, sich dadurch persönlich weiterzuentwickeln, die eigenen sozialen Kompetenzen auszubauen und ein sicheres Auftreten in einem beruflichen Umfeld zu erlangen.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Im Vergleich zu anderen Studiengängen hat die Neogräzistik eine relativ überschaubare Anzahl an Studenten. Das hat den Vorteil, dass man untereinander ein persönliches Verhältnis aufbaut, in kleinen Seminargruppen konzentriert arbeitet und von den Lehrkräften ausgesprochen gut betreut wird.
Welchen Rat würden Sie Studienanfänger*innen geben?
Nehmt euch bei der Wahl des Studiengangs genug Zeit und informiert euch gut über die Schwerpunkte der einzelnen Fächer. Da Studieren hauptsächlich aus Selbstmotivation und eigenständigem Arbeiten besteht, solltet ihr euch für ein Fach entscheiden, an dem ihr Spaß habt und großes Interesse findet. Nur so kann man das nötige Durchhaltevermögen aufbringen und zugleich gute Leistungen erzielen.
Macht euch die Mühe vor allem zu Beginn des Studiums an den vielfältigen Einführungsveranstaltungen der Uni teilzunehmen, wie z.B. dem Mentoringprogramm. Sie sind hilfreicher, als man zunächst glaubt.
Vor allem Studierenden, die sich selbst finanzieren müssen, würde ich empfehlen, sich so früh wie möglich nach Fördermöglichkeiten fürs Studium zu erkundigen. Es gibt zahlreiche Stipendienangebote, die sehr vielseitig sind und nicht unterschätzt werden sollten. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit dem Thema frühzeitig auseinanderzusetzen und diese Alternative zu berücksichtigen.
Ebenfalls früh sollte man mit der Planung eines Griechenlandaufenthalts beginnen, der für den Erwerb sprachlicher und kultureller Kompetenzen überaus wichtig ist.
Zuletzt würde ich auch jedem den Rat geben, sich im Laufe des Studiums um eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft zu bemühen – sei es an der Uni oder außerhalb. Der Nebenjob sollte jedoch in jedem Fall einen Bezug zum Studium bzw. zum angestrebten Berufsfeld haben, damit die gesammelten Erfahrungen sinnvoll in den Lebenslauf eingebaut werden können und für den weiteren Werdegang von Nutzen sind.