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Epochen der deutschen Literaturgeschichte (Neuere deutsche Literatur)
Ähnlich wie die Geschichts- oder Kunstwissenschaft arbeitet auch die germanistische Literaturgeschichtsschreibung mit Epochenbegriffen. So schwierig und ungenau Epochenbegriffe bisweilen erscheinen, so hilfreich sind sie doch auch, wenn man eine erste Einordnung und Charakterisierung eines Werkes vornimmt. Mit jeder Epoche hat die Literaturwissenschaft gewisse ästhetische sowie poetologische Merkmale verknüpft, die sich mehr oder weniger in den jeweiligen Texten wiederfinden lassen.
Bringen Sie die folgenden Epochen in die chronologisch richtige Reihenfolge, beginnend mit der ältesten.
Naturalismus
Sozialkritische Darstellung der Wirklichkeit, die Literatur legt den Fokus auf die ‚kleinen Leute‘.
Bsp.: Gerhart Hauptmann: „Die Weber“ (1892)
Sturm und Drang
Emotionalität des Menschen rückt in den Vordergrund, Regeln und Traditionen werden gebrochen.
Bsp.: Johann Wolfgang Goethe: „Die Leiden des jungen Werther“ (1774)
Expressionismus
Negative Extreme wie Tod und Hässlichkeit werden Themen der Literatur, Dissoziation des Subjekts.
Bsp.: Alfred Döblin: „Berlin Alexanderplatz“ (1929)
Realismus
Poetischer Blick auf die Wirklichkeit, das Bürgertum rückt ins Zentrum der Darstellung.
Bsp.: Theodor Fontane: „Effi Briest“ (1894/1895)
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Hinweis: Selbst wenn Sie die Epochen alle richtig angeordnet haben, verlaufen immer noch nicht die Jahreszahlen der Ersterscheinungen der Beispieltexte in chronologischer Reihenfolge. Wie kommt das? Hieran kann man gut erkennen, dass Epochen und Epochengrenzen eben doch nur nachträglich erzeugte Konstrukte sind, die fließende Übergänge besitzen und sich dadurch immer auch überschneiden.