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Dr. Johannes Poppenberg, Laborleiter (industrielle Forschung)
Bitte stellen Sie Ihren Beruf kurz vor!
Ich arbeite als Laborleiter bei einem globalen Chemiekonzern und beschäftige mich dort mit der Bearbeitung von Projekten im Bereich Forschung und Entwicklung von Kunststoffen für die Automobilindustrie. Mein Arbeitsalltag ist zum größten Teil von Literaturrecherche, der Auswertung von Analyseergebnissen, der Planung von Experimenten und der Erstellung von Präsentationen geprägt. Die Präsentation von Resultaten spielt ebenso eine große Rolle wie die Kommunikation mit Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen, vor allem Ingenieuren und Betriebswirten. Selber im Labor arbeite ich mittlerweile eher selten.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Chemie entschieden?
Da ich mich schon während der Schulzeit für Naturwissenschaften interessiert habe, lag es nahe, auch nach der Schule in diesen Bereich zu gehen.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?
Da ich während der Doktorarbeit eher Grundlagenforschung betrieben habe, wollte ich danach in die anwendungsnahe Forschung wechseln. Dafür ist meine jetzige Arbeitsstelle in der chemischen Industrie ideal.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Eine breite fachliche Qualifikation, die man während des Studiums erwirbt, ist unerlässlich um sich später im Beruf in das jeweilige spezielle Arbeitsgebiet selbstständig einarbeiten zu können. Außerdem war es natürlich wichtig zu lernen, eigenverantwortlich an Projekte heranzugehen und sie auch trotz schwieriger Umstände zu Ende und zum Erfolg zu führen.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
In der industriellen Forschung ist es unerlässlich, sich mit betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen und Wertschöpfungsketten auszukennen. Daher kann es nützlich sein, sich schon während des Studiums damit zu beschäftigen. Allerdings sind auch IT-Kenntnisse, sowie das Beherrschen der englischen Sprache notwendig und sollten daher nicht vernachlässigt werden.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir vor allem viele tolle Kommilitonen und eine schöne Zeit die wir zusammen verbracht haben, auch wenn man es während so mancher Klausurenphase anders gesehen hat. Außerdem denke ich gerne an meine Bachelorarbeit zurück, weil ich dabei das erste Mal die Gelegenheit hatte, selbstständig wissenschaftlich arbeiten zu können.
Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, nach dem Bachelor etwas anderes zu tun als den Master und danach die Promotion anzuschließen?
Da viele Arbeitgeber vor allem promovierte Chemiker einstellen, ist es ratsam im Anschluss an das Studium eine Promotion durchzuführen. Für mich persönlich gab es dazu keine Alternative. Den Master könnte man allerdings, je nach Interessenlage, auch in verwanden Fächern wie Polymer Science oder Wirtschaftschemie durchführen.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Man sollte unbedingt versuchen, gerade zu Beginn des Studiums eine möglichst breite, fachliche Ausbildung zu erlangen, da einem viele Dinge dadurch später leichter fallen werden.