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Dr. Charles Daniel, Patentanwalt (Gewerblicher Rechtsschutz)
Bitte stellen Sie Ihren Beruf kurz vor!
Meine Tätigkeit als Patentanwalt umfasst hauptsächlich die Ausarbeitung und Einreichung von Patentanmeldungen sowie die Vertretung von Mandanten der chemischen Industrie in Patentsachen vor dem Europäischen Patentamt und dessen Beschwerdekammern, vor der Weltorganisation für geistiges Eigentum, sowie, wenn auch in geringerem Umfang, vor dem Deutschen Patent- und Markenamt und dem Bundespatentgericht. Darüberhinaus befasse ich mich mit Patentportfolios von Mandanten in Verfahren vor ausländischen Patentbehörden weltweit in Zusammenarbeit mit den dortigen Kollegen, sowie allgemein mit der patentrechtlichen Beratung von Mandanten, zu welcher die Erstellung von Verletzungs- und Rechtsbeständigkeitsgutachten zählt.
In meinem Berufsalltag bin ich meist mit der Bearbeitung von Patentakten und dem informativen Austausch mit dem jeweiligen Mandanten oder Auslandskollegen beschäftigt. Es ist aber viel Abwechslung geboten, durch die unterschiedlichen Materien, mit denen man sich befasst, durch den Austausch mit den Kollegen im Büro sowie durch die mündlichen Verhandlungen, welche vor den Patentämtern und Beschwerdeinstanzen abgehalten werden.
Insgesamt ist die Patentanwaltstätigkeit sehr vielseitig und spannend und erfordert einen entsprechend hohen persönlichen Einsatz, verbunden mit meist längeren Arbeitszeiten und gelegentlicher Wochenendarbeit.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Chemie entschieden?
Nach dem Abitur habe ich mich zunächst für ein Jura-Studium entschieden, wofür ich zwar ein reges Interesse, jedoch nicht unbedingt Begeisterung entwickeln konnte. Aufgrund dessen habe ich mich entschieden, zu einem Studium der Chemie zu wechseln, da mich die Chemie als Schüler im Leistungskurs bereits sehr interessiert hatte. Mein jetziger Beruf hat den Vorteil, diese beiden für mich interessanten Gebiete zu verbinden.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?
Von dem Beruf des Patentanwalts habe ich erst am Anfang meines Hauptstudiums in der Chemie erfahren, als ich mich nach Alternativen zu einem „klassischen“ Werdegang als Chemiker mit anschließender Tätigkeit in der Industrie umgeschaut habe. Zwei Praktika in den Semesterferien, eines in einer Patentabteilung einer Chemie-Firma und anschließend eines in einer Patentanwaltskanzlei haben mir einen guten Einblick in meine spätere Tätigkeit ermöglicht, der sich auch bewährt hat. Für den Beruf habe ich mich allerdings erst während der Promotionszeit tatsächlich entschieden.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Für die Tätigkeit als Patentanwalt ist es insbesondere wichtig eine breite Kenntnis der Chemie zu haben, da man auf vielen verschiedenen Gebieten der Technik tätig wird.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Es ist nicht notwendig, eine zusätzliche juristische Qualifikation bereits während des Studiums zu erwerben, um Patentanwalt zu werden. Sich erste juristische Kenntnisse während des Studiums anzueignen, beispielsweise in einer Vorlesung über Patentrecht für Naturwissenschaftler, wie sie oft angeboten wird, ist jedoch sicher von Vorteil, insbesondere wenn man noch keine Berührung mit juristischen Sachverhalten hatte.
Gerade als Chemiker ist die Promotion eine nützliche Voraussetzung für den Beruf des Patentanwalts, da man sowohl auf Seiten der Mandanten als auch auf Seiten der Patentämter meist mit promovierten Chemikern zu tun hat.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Das Studium war eine sehr schöne und interessante Zeit von der mir vieles in Erinnerung geblieben ist. Vor allem die Zeit als Doktorand ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, nach dem Diplom etwas anderes zu tun als die Promotion anzuschließen?
Für mich war die Doktorarbeit immer das Ziel meines Studiums.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
StudienanfängerInnen kann ich nur empfehlen, sich aufgrund der speziellen Ausrichtung im juristischen Bereich möglichst frühzeitig einen Einblick in den Beruf zu verschaffen. Diese Ausrichtung muss nicht unbedingt jedem liegen...