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Grundlagen und Methoden
In den Lehrveranstaltungen des Moduls werden Anliegen und Konzepte der Entwicklungsforschung unter beson- derer Berücksichtigung des „Zustands der Welt“ im Zeitalter der Globalisierung, der Spannungsverhältnisse und Indikatoren von Unterentwicklung und Entwicklung und hierbei heranzuziehender Erklärungsansätze, der Theorien, Strategien und Modelle und der Genese und Periodisierung der Entwicklungszusammenarbeit vertieft betrachtet. Die „neue“ Drei-Welten-Lehre, Betrachtungen von Weltwirtschaft und Raumstrukturen bilden ebenso zentrale Inhalte wie die Themen von Bevölkerung und Tragfähigkeit in der Entwicklungsdebatte, Mobilität, Migration und Flucht, Gender-Aspekten, Ernährungs- und Versorgungsproblemen und Hungerkrisen in der Risikoforschung sowie Prozessen von Globalisierung, Fragmentierung und Regionalisierung.
Das menschliche Handeln, sowohl als gestaltendes Agieren wie Reagieren auf klimatische und ökologische Ver- änderungen natürlichen und anthropogenen Ursprungs, steht im Vordergrund des Moduls. Ferner werden die menschlichen Dimensionen des globalen Wandels, ökologische Konzepte, Ansätze der Risikoforschung, und die Wahrnehmung von und den Umgang mit Naturereignissen behandelt. Konzepte zur Mensch-Umwelt-Problematik sowie Formen und Folgen der anthropogenen Nutzung von natürlichen Ressourcen werden anhand konkreter Bei- spiele vertieft.
Die Lehrveranstaltungen des Moduls fokussieren die ökonomischen und die ökologischen Dimensionen der Strate- gien und Instrumente der Entwicklungspolitik. Die ökonomische Dimension umfasst Problemanalysen aus wirt- schaftlicher Betrachtung, Theoriebezüge der Globalisierung und Peripherisierung, Mehr-Ebenen-Strategien der armutsorientierten Wirtschaftsförderung inklusive der globalen Ebene und sozialverträglicher Steuerung der Märkte, der nationalen Ebene inklusive der Wirtschaftspolitik zwischen Wachstum, Stabilisierung und Armuts- minderung, der regionalen Ebene inklusive Schaffung kontextgerechter ökonomischer Möglichkeiten und der loka- len Ebene inklusive Befähigung zur Nutzung lokaler Potenziale. Die ökologische Dimension umfasst Problem- analysen aus ökologischer Perspektive, Theoriebezüge zum Verhältnis Gesellschaft-Natur und Mehr-Ebenen- Strategien des nachhaltigen Naturressourcenmanagements. Das umfasst die globale Ebene inklusive der Regel- werke für nachhaltiges Wirtschaften, die nationale Ebene inklusive der gesetzlichen Rahmen und fiskalischen Steuerungen, die regionale Ebene inklusive kontextgerechter Lösungen und Dienstleistungen für nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die lokale Ebene inklusive der Befähigung zum betrieblichen und überbetrieblichen/ kommunalen nachhaltigen Ressourcenmanagement. Ferner wird Landnutzungsplanung als Methodik vermittelt.
Die Lehrveranstaltungen des Moduls fokussieren die politisch-institutionellen und gesellschaftlichen Dimensionen der Strategien und Instrumente der Entwicklungspolitik. Die politisch-institutionelle Dimension umfasst Problem- analysen aus politisch-institutioneller Perspektive, Theoriebezüge in Bezug auf Institutionen, Staatsklassen, Rent- seeking und Klientelismus und Mehr-Ebenen-Strategien zur Verbesserung der Regierungsführung. Hierzu gehören die globale Ebene inklusive Global Governance als Bezugsrahmen für Good Governance, die nationale Ebene inklusive Machtasymmetrien, Anreizsysteme, Kapazitäten und die dezentrale Regierungsebene inklusive Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. Die gesellschaftliche Dimension umfasst Problemanalysen aus soziologischer Perspektive, Theoriebezüge in Bezug auf Handlungsspielräume, Handlungsstrategien und deren strukturelle Be- grenztheit sowie Mehr-Ebenen-Strategie des Aufbaus einer inklusiven Zivilgesellschaft. Hierzu gehören die globale Ebene inklusive der internationalen Vernetzung der Zivilgesellschaft, die nationale Ebene inklusive der Rolle der Zivilgesellschaft, die lokale Ebene inklusive Förderung von Basisorganisationen und die dezentrale Regierungs- ebene unter Berücksichtigung von Bürgerbeteiligung und Zielgruppenorientierung.
Die Lehrveranstaltungen des Moduls vermitteln Anliegen und Konzepte der regionalen Geographie und der Raum- analyse in der Entwicklung der Geographie anhand systematischer Betrachtungen der Entwicklungsregion Süd- und Zentralasien. Besonderes Augenmerk liegt auf der Problematik der regionalen Disparitäten.
Im Rahmen des Moduls werden zum einen Kenntnisse der computergestützten qualitativen Informationsverarbei- tung vermittelt, was neben Erhebung auch Kodierung, Analyse und Interpretation des Datenmaterials umfasst. Zum anderen werden auf Anwendung in der geographischen Entwicklungsforschung orientierte Kenntnisse von Geo- informationssystemen inklusive der räumlichen Analyse von Entwicklungsprozessen und ihre Visualisierung, Ansätze der kritischen und partizipativen Kartographie, kartographische politische Ökonomie und Methoden der Geoüberwachung vermittelt und geübt.
Anhand eines selbst gewählten Projektbeispiels wird ein Projekt strukturiert und im Detail geplant sowie mögliche Steuerungs- und Kontrollprinzipien erarbeitet, Stakeholder in ihrem Projektumfeld definiert und ein Zeit- und Finanz- plan erstellt. Zudem werden Grundlagen des Teamaufbaus und der Teamkommunikation erörtert. Im Kolloquium werden eigene Forschungsvorhaben bzw. die Forschungsergebnisse aus einem eigenen Forschungsprojekt präsentiert und diskutiert sowie evtl. fachnahe Untersuchungen von externen Referentinnen und Referenten vor- gestellt. Das Kolloquium liefert damit einen Beitrag, die Ergebnisse der Module „Projekt I – Empirische Entwick- lungsforschung“ und „Projekt II – Entwicklungsforschung und Entwicklungspraxis“ mit aktuellen Forschungsfragen zu verknüpfen, gleichzeitig dient es der konzeptionellen Vorbereitung der eigenen Masterarbeit.