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Michael Spies, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Centre for Development Studies (ZELF)
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Development Studies (ZELF) am Geographischen Institut der Freien Universität Berlin. Zum einen bin ich in der Lehre tätig, zum anderen bereite ich ein Forschungsprojekt im Karakorum Nordpakistans vor, welches im kommenden Jahr beginnen soll. Dabei geht es, grob zusammengefasst, um die sozialwissenschaftliche Betrachtung von Klimarisiken für die Bevölkerung einer entlegenen Bergregion. Ich arbeite in Teilzeit (50%), die restliche Zeit nutze ich für theoretische Vorarbeiten für meine Promotion, die ich im Rahmen des genannten Forschungsprojektes durchführen möchte.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geographischen Wissenschaften entschieden?
Für den Master-Studiengang mit Schwerpunkt „Geographische Entwicklungsforschung“ habe ich mich entschieden, da ich das ZELF bereits aus dem Bachelorstudium kannte und mir die inhaltlichen und methodischen Ansätze des Lehrstuhls sehr zusagten.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?
Entschieden habe ich mich erst mit der Stellenzusage – da der Arbeitsmarkt in diesem Bereich sehr begrenzt ist, habe ich auch nach Stellenausschreibungen außerhalb der Wissenschaft, v.a. im NGO-Bereich umgesehen. Allerdings habe ich schon bei der Feldforschung für meine Masterarbeit (in Indonesien) gemerkt, dass ich mir eine berufliche in der Wissenschaft sehr gut vorstellen kann. Dabei haben mich während des Studiums besonders Fragestellungen an der Schnittstelle von Mensch-Umwelt-Forschung und Entwicklungsforschung interessiert – also Fragen, mit denen ich mich jetzt auch im Rahmen meiner Stelle und Promotion beschäftige. Ich hatte also das Glück, dass sich meine beruflichen Erwartungen/Wünsche aus dem Studium bisher weitgehend erfüllt haben.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Am wichtigsten sind wohl die erlernten Fähigkeiten zum selbstorganisierten, strukturierten wissenschaftlichen Arbeiten. Aber auch die theoretischen Inhalte und erlernten Methoden aus dem Studium kommen mir für meine Arbeit sehr zugute.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Ich denke am wichtigsten sind immer Praxis- bzw. Berufserfahrungen. Ich hatte das Glück, dass ich die meiste Zeit meines Studiums in einem DFG-Sonderforschungsbereich als studentische Hilfskraft arbeiten konnte. Für meine aktuelle Stelle war aber besonders die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz im Rahmen eines Projektes in Indonesien hilfreich, wo ich während eines knapp viermonatigen, praktikumsähnlichen Verhältnisses die Daten für meine Masterarbeit erheben konnte. Ich würde allen Studierenden dieses Masterprogrammes empfehlen, für ein Praktikum mehr als nur ein paar Wochen zu investieren, da solche Qualifikationen meiner Meinung nach noch wichtiger sind als Noten und Studiendauer. Wenn dafür ein Urlaubssemester genommen wird, ist ein längeres Praktikum ja auch innerhalb der Regelstudienzeit möglich.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Am meisten ist mir das Projektseminar mit Geländepraktikum, welches wir im von Pakistan verwalteten Teil Kaschmirs durchführten, in Erinnerung geblieben. Hier ergab sich für unser Semester die einmalige Gelegenheit, unter Anleitung von Prof. Kreutzmann und Dr. Schütte ein Rotkreuz-Wiederaufbauprojekt nach dem katastrophalen Erdbeben von 2005 zu evaluieren. Die Erhebungen im Feld waren sehr anspruchsvoll und strapaziös, aber auch enorm spannend und lehrreich.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Hier möchte ich noch einmal betonen, dass Praxiserfahrungen und Kontakte aus dem Studium sehr nützlich sein können. Da meist auch eine gute Portion Glück nötig ist, um zur richtigen Zeit eine passende Stelle in diesem relativ „umkämpften“ Arbeitsmarkt zu finden, kann auch die Promotion über ein Stipendium – z.B. im Rahmen eines Graduiertenkollegs – einen guten Einstieg in das wissenschaftliche Berufsfeld darstellen. Hier sind meiner Ansicht nach vor allem frühzeitige Initiative und Kreativität, aber auch strategische Überlegungen bei der Themenwahl wichtig.