Fu-logo-text-2x
Drucken

Französische Philologie (B.A.)

Diese Seiten können nicht richtig dargestellt werden, da Sie Ihren Internet Explorer mit aktivierter Kompatibiltätsansicht verwenden. Wir empfehlen 'fu-berlin.de' aus der Liste der Websites mit aktivierter Kompatibilitätsansicht zu entfernen:

  1. Blenden Sie bitte in Ihrem Internet Explorer die Menüleiste ein, indem Sie entweder 'Alt' drücken oder in der Adressleiste mit der rechten Maustaste klicken und dann 'Menüleiste' auswählen.
  2. Klicken Sie auf 'Extras' und wählen das Menü 'Einstellungen der Kompatibilitätsansicht' aus.
  3. Wählen Sie unter 'Zur Kompatibilitätsansicht hinzugefügte Websites' 'fu-berlin.de' aus.
  4. Klicken Sie auf 'Entfernen'.

Christine Boldt, Redakteurin in der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Freien Universität

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Als Redakteurin in der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Freien Universität Berlin bin ich in einem größeren Team dafür zuständig, die Öffentlichkeit über Neues aus Forschung und Studium an der Freien Universität zu informieren. Das geschieht, indem wir Pressemitteilungen verfassen, die an die Medien verschickt werden, über Pressekonferenzen, über die Beilage „Neues aus Wissenschaft und Forschung“, die sechsmal im Jahr im „Tagesspiegel“ erscheint und die wir in der Pressestelle gestalten, und über täglich neue Artikel, die wir in unserem Online-Magazin campus.leben veröffentlichen. Dort berichten wir über alles, was für Beschäftigte, Studierende und Wissenschaftler der Freien Universität von Belang ist, aber auch für Interessierte außerhalb der Universität.

Manche dieser Artikel verfasse ich selbst, meine Hauptaufgabe besteht jedoch darin, die Texte vor der Veröffentlichung zu redigieren, also auf sachliche und sprachliche Richtigkeit zu prüfen und dahingehend zu bearbeiten.

Großen Raum nimmt der „Expertendienst“ ein – ein Service, über den wir bei Anfragen von Journalisten den Kontakt zu Wissenschaftlern der Universität vermitteln. Hier melden sich auch immer wieder Journalisten aus dem Ausland, sodass Englischkenntnisse wichtig sind, in seltenen Fällen sind Französischkenntnisse hilfreich.

Meine Arbeit hat viel mit Kommunikation, also sprachlichem Brückenbauen zu tun. Mein Arbeitstag geht in der Regel von 9 bis etwa 18 Uhr, hinzu kommen ab und zu Abendveranstaltungen, über die ich anschließend entweder einen Artikel schreibe oder bei denen wir Journalisten betreuen.

Warum haben Sie sich seinerzeit für dieses Studium der Französischen Philologie entschieden?

Aus großer Neigung. Ich hatte Französisch als Leistungskurs, war schon während der Schulzeit oft in Frankreich. Mich interessier(t)en sowohl die Sprache als auch die Literatur. Ganz grundsätzlich habe ich eine große Affinität zu Sprachen und zur Sprache. Und darüber konsequenterweise auch zum Schreiben.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?

Ich habe Romanistik (Französisch) im Hauptfach und Germanistik und Geschichte als Nebenfächer studiert und das Studium mit dem Magister abgeschlossen. Diese Fächerkombination führt nicht zwangsläufig zu einem bestimmten Beruf. Ich habe mich immer schon für den Journalismus interessiert und bin während des Studiums über Praktika bei Zeitungen zu einer mehrjährigen freien Mitarbeit im Feuilleton der Berliner Morgenpost gekommen, daher bin ich nach dem Studium erstmal im Journalismus gelandet: zunächst als Redakteurin in der Nachrichtenredaktion eines Berliner TV-Senders, dann als Redakteurin in einer TV-Produktionsfirma.

Immer interessiert hat mich allerdings auch die Schnittstelle zwischen Journalismus und Wissenschaft. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für eine wissenschaftliche Einrichtung, etwa eine Universität, zu machen, lag daher nahe.

Besonders reizvoll an meiner Arbeit in der Pressestelle der Freien Universität ist, dass ich weiterhin journalistisch arbeiten kann: So oft es geht, schreibe ich Artikel – über Forschungsprojekte, über Veranstaltungen, oder ich verfasse Porträts. Das empfinde ich als großes Privileg, das bestimmt an der besonderen Ausrichtung unserer speziellen Pressestelle hängt.

Sowohl meine Tätigkeiten im Journalismus als auch meine jetzige Beschäftigung haben erfüllt und erfüllen, was ich mir für meinen Arbeitsalltag gewünscht habe: sich mit interessanten, wechselnden Themen auseinandersetzen zu können, mit Menschen aus verschiedenen Fachgebieten und unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu tun zu haben, als sprachliche Vermittlerin wirken zu können, in (Krisen-)Situationen überlegt, angemessen und schnell zu reagieren (auch mal zu improvisieren). Kurz: Es ist eine Arbeit, die zu einem geringen Teil aus Routinen besteht und zu einem größeren Teil aus immer neuen intellektuellen und praktischen Herausforderungen.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Texte lesen zu können. Sich komplexe Texte (wissenschaftliche und literarische) anzueignen, Kompliziertes zu verstehen und in möglichst verständliche Sprache und eigene Worte zu übersetzen. Sich Fremdes anzueignen und eigenständig zu arbeiten. Sich selbst zu organisieren, Arbeitsprozesse zu planen und durchzuführen. Durchzuhalten.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Wie überall ist es unerlässlich, Praktika zu machen und zu hospitieren. Ganz einfach, um verschiedene Beschäftigungen und Einrichtungen kennenzulernen, um zu verstehen, wie Organisationen funktionieren – und vor allem um herauszufinden, was einem liegt und was nicht.

Ganz praktisch: Schreibmaschineschreiben können. Das hilft im Studium und danach.

Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich habe lebhafte Erinnerungen an einige akademische Lehrerinnen und Lehrer, die mich intellektuell beeindruckt und gefordert haben und deren Veranstaltungen gleichzeitig hochunterhaltsam waren.

Vor allem im Zuge meiner Magisterarbeit erinnere ich mich an Momente des Verstehens: Wendepunkte, an denen ich nach wiederholter Lektüre eines Textes plötzlich zu einem besseren Verständnis und einer neuen Einordnung gelangt bin.

Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

Auf jeden Fall von Anfang an in verschiedene Berufsfelder hineinschauen: durch Praktika, Hospitanzen, freie Mitarbeit. Nur so kann man Erfahrungen sammeln und einen eigenen Eindruck gewinnen, wie der Arbeitsalltag in verschiedenen Berufen tatsächlich aussieht.

Abgesehen davon: Neugierig sein, keine Angst haben. Hartnäckig verfolgen, was einen interessiert. Sich nicht irre machen lassen von vermeintlich schlechten Berufsaussichten. Wer das, was er tut, mit Leidenschaft tut, findet seinen Platz.