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Byzantinistik als Nebenfach (Modulangebot)

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Griechische Sprache und Schrift

Anna Komnene (1083 - ca. 1154) war eine byzantinische Schriftstellerin. Als Tochter des Kaisers Alexios I. Komnenos (Regierungszeit 1080-1118) verfasste sie ein umfangreiches historiographisches Werk, in dem sie die Taten ihres Vaters rühmt und die geschichtlichen Umstände beschreibt.

Anna stellt sich durch bewusstes Anknüpfen an Historiker wie Herodot und Thukydides in die Tradition antiker griechischer Geschichtsschreibung. Auch bei der Sprache, derer sie sich bedient, handelt es sich, wie in der byzantinischen Historiographie üblich, um ein antikisierendes Griechisch.

Diese Aufgabe richtet sich an Studieninteressierte, die noch keine Griechischkenntnisse besitzen.

Werfen Sie einen Blick auf den griechischen Quellentext und versuchen Sie gemäß Aufgabenstellung die griechischen Äquivalente deutscher Wörter im Text wiederzufinden.

Ὁ βασιλεὺς Ἀλέξιος καὶ ἐμὸς πατὴρ καὶ πρὸ τοῦ τῶν σκήπτρων ἐπειλῆφθαι τῆς βασιλείας μέγα ὄφελος τῇ βασιλείᾳ Ῥωμαίων γεγένηται. Ἤρξατο μὲν γὰρ στρατεύειν ἐπὶ Ῥωμανοῦ τοῦ Διογένους, θαυμαστός τε γὰρ ἐφαίνετο ἐν τοῖς κατ' αὐτὸν καὶ φιλοκινδυνότατος. Οὕτος γὰρ τεσσαρεσκαιδεκάτου ἔτους ὢν κατ' ἐκεῖνο καιροῦ συνεκστρατεύειν ἠπείγετο τῷ βασιλεῖ Διογένει κατὰ Περσῶν βαρυτάτην ἄγοντι στρατίαν, καὶ ἀπό γε τοῦδε μηνίματος ἀπειλὴν κατὰ τῶν βαρβάρων ἐμφαίνων καὶ ὡς, εἰ συμπλακήσεται τοῖς βαρβάροις, τὸ ξίφος αὐτοῦ μεθύσει ἀφ' ἅιματος, οὕτως ἦν φιλοπόλεμος ὁ νεανίσκος. Ἀλλὰ τότε οὐκ ἐξεχώρησεν ὁ αὐτοκράτωρ Διογένης αὐτῷ ξυνέπεσθαι, ἅτε πάθους καταλαβόντος τὴν μητέρα βαρυτάτου. Ἐθρήνει γὰρ τὸ τηνικαῦτα θάνατον τοῦ πρωτοτόκου υἱοῦ Μανουήλ, ἀνδρὸς μεγάλα καὶ ἀξιάγαστα ἔργα ἐνδεδειγμένου τῇ τῶν Ῥωμαίων ἀρχῇ.

Wie lautet das griechische Wort für „Vater“ (Lat.: pater)?

πατὴρ („patēr“) bedeutet auf Deutsch Vater, während πάθους („pathous“ - Akk. Pl.) Leid und μητέρα („mētera“ - Akk. Sg.) Mutter bedeutet.

Das griechische Wort für Herrscher (Autokrator) setzt sich zusammen aus den Wortstämmen „autos“ - „selbst“ und „kratein“ - „herrschen“. Versuchen Sie, dieses Wort im griechischen Text zu finden!

αὐτοκράτωρ („autokratōr") bedeutet auf Deutsch Herrscher, während πρωτοτόκου („prōtotokou" - Gen. Sg.) Erstgeborener bedeutet und Ἀλέξιος der Eigenname Alexios ist.

Ein anderes Wort, das den Kaiser bezeichnet, ist das Wort „Basileus“, eine typische byzantinische Vokabel. Finden Sie das Wort im Text!

βασιλεὺς („basileus") bedeutet auf Deutsch Kaiser, während βαρυτάτου („barytatou") sehr schwer und βασιλείας („basileias" - Gen. Sg.) Herrschaft bedeutet.

Im Text kommt mehrmals das Wort Romaier vor. Dieser Begriff, der mit „Römer“ zu übersetzen ist, ist die übliche Selbstbezeichnung der Byzantiner. Finden Sie das Wort im griechischen Text?

Ῥωμαίων („Rhomaiōn“ - Gen. Pl.) bedeutet auf Deutsch Römer. Bei Ῥωμανοῦ (Gen. Sg.) handelt es sich um den Eigennamen Romanos (hier im Genitiv: „Romanou"), während στρατίαν („stratian“ - Akk. Sg.) auf Deutsch Feldzug bedeutet.

Im Textabschnitt ist mehrmals von den Barbaren die Rede. Dies ist zunächst die übliche griechische Bezeichnung für alle Nicht-Griechen (d.h. in dem Fall vor allem Nicht-Griechischsprachige), die hier abwertend für die Feinde im Kampf verwendet wird. Finden Sie im Text die genaue Form „Barbarois“ (Dat. Pl.)?

βαρβάροις („barbarois“) bedeutet auf Deutsch Barbaren. Βαρβάροις ebenfalls, ist aber der Dativ Plural. Βαρβάρων ist der Genitiv Plural. βαρυτάτου („barytatou“) bedeutet sehr schwer.

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Alexias I, deutsche Übersetzung:

"Der Basileus Alexios, mein Vater, ist auch schon vor seinem Regierungsantritt von großem Nutzen für das Reich der Romaier gewesen. An Feldzügen teilzunehmen begann er bereits unter Romanos Diogenes; dann tat er sich unter seinen Altersgenossen durch einen staunenswerten und ganz außergewöhnlichen Wagemut hervor. So war er begierig, zu jener Zeit gerade vierzehn Jahre alt, den Basileus Diogenes auf dem überaus schwierigen Feldzug zu begleiten, den dieser gegen die Perser unternahm, und er zeigte bereits von da an, daß sein Zorn die Barbaren bedrohe und daß sein Schwert, wenn es in der Schlacht auf die Barbaren treffen würde, sich am Blute berauschen werde; so versessen auf Kampf war der junge Mann. Doch damals erlaubte ihm der Autokrator Diogenes nicht, ihn zu begleiten, da seine Mutter gerade von einem sehr schweren Leid getroffen worden war. Sie beklagte nämlich zu der Zeit den Tod ihres erstgeborenen Sohnes Manuel, eines Mannes, der große und bewundernswerte Taten für das Reich der Romaier vollbracht hatte."

Quelle: Anna Komnene, Alexias, herausgegeben und übersetzt von R. Reinsch, Berlin 1996