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Byzantinistik als Nebenfach (Modulangebot)

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Die Geschichte des byzantinischen Reiches

Das byzantinische Reich ging übergangslos aus dem antiken römischen Reich hervor. Dieses teilte der Kaiser Theodosius im Jahre 395 n. Chr. in zwei Hälften, von denen die westliche im Jahre 476 aufgrund der Eroberung Roms durch die Germanen unterging. Der östliche Teil des Reiches jedoch blieb bis in das 15. Jahrhundert bestehen und wird heute als byzantinisches Reich bezeichnet. Diesen Begriff kannten die Byzantiner*innen selbst nicht; sie bezeichneten sich durchgehend als Römer.

Die über 1000-jährige Geschichte des byzantinischen Reiches lässt sich grob in eine früh-, eine mittel- und eine spätbyzantinische Phase einteilen.

Ordnen Sie die Begriffe mit Hilfe des Überblicks über die Geschichte des byzantinischen Reiches den entsprechenden zeitlichen Phasen zu. Ziehen Sie dafür die einzelnen Begriffe mit der Maus in die richtige Position.

Überblick über die Geschichte des byzantinischen Reiches

Darüber, zu welchem Zeitpunkt der Beginn des byzantinischen Reiches anzusetzen ist, existieren unterschiedliche Meinungen. Eine entscheidende Phase für den Übergang vom antiken römischen zum byzantinischen Reich ist die Regierungszeit Konstantins. Konstantin war der erste Kaiser, der das Christentum, das später als Staatsreligion etabliert wurde, zuließ und auch förderte. Des Weiteren ließ Konstantin mit äußerst umfangreichen Baumaßnahmen die Stadt Byzantion aus- und umbauen und weihte sie im Jahre 330 als neue Kaiserstadt Konstantinopel ein. Konstantinopel wird als politisches und geistig-kulturelles Zentrum des byzantinischen Reiches eine außerordentlich bedeutsame Rolle spielen.

Im Laufe des 5. Jahrhunderts bekam das römische Reich durch Angriffe einer Großzahl unterschiedlicher Völker die Auswirkungen der Völkerwanderung zu spüren. Diese führten zum Verlust der westlichen Reichshälfte im Jahr 476.

Im 6. Jahrhundert begann der Kaiser Justinian I. (Regierungszeit 527-565) unterschiedliche Feldzüge, durch die es ihm gelang, die ehemaligen westlichen Reichsgebiete zurück zu erobern. Justinians Politik wird mit dem Terminus „Renovatio Imperii (Wiederherstellung des Reiches)“ bezeichnet. In Justinians Regierungszeit hatte das byzantinische Reich seine größte territoriale Ausdehnung. Sehr bald nach seinem Tode aber gingen große Teile wieder verloren.

Eine neue Gefahr für das byzantinische Reich entsteht durch das Erstarken der Araber. Innerhalb weniger Jahrzehnte erobern sie große Gebiete, was dazu führt, dass dem byzantinischen Reich im frühen 7. Jahrhundert Syrien, Palästina und die nordafrikanischen Gebiete verlorengehen. Besonders katastrophal ist der Verlust Ägyptens im Jahr 642, das als sogenannte „Kornkammer des Reiches“ die Ernährung weiter Teile der Bevölkerung sichergestellt hatte.

Das 7. und das 8. Jahrhundert waren durch schwere Abwehrkämpfe, innenpolitische Krisen und Bevölkerungsverluste aufgrund mehrerer Pestwellen gekennzeichnet.

Im Jahre 867 trat die sogenannte makedonische Kaiserdynastie (bis 1056) an die Regierung. In dieser Zeit begann das byzantinische Reich seine Macht wieder zu festigen. Eine große Ausdehnung hatte das Reich unter Kaiser Basileios II. (976-1025). Zum Reichsgebiet gehörten in seiner Regierungszeit der Balkan, ein Teil der Halbinsel Krim, Kleinasien, Armenien, ein Teil Syriens, Zypern, Kreta und Süditalien. In der Zeit der makedonischen Dynastie gab es außerdem eine kulturelle und geistige Blüte, die als „makedonische Renaissance“ bezeichnet wird. In der Kunst und Literatur dieser Zeit ist eine verstärkte Orientierung an antiken Vorbildern zu spüren.

Doch auch in dieser Zeit kam es zu schweren Abwehrkämpfen in unterschiedlichen Grenzgebieten. Eine neue Bedrohung stellen die Seldschuken dar. Im Jahre 1071 erlitt das byzantinische Reich in der Schlacht bei Mantzikert eine schwere Niederlage, die zum endgültigen Verlust Kleinasiens führte. Von 1081 bis 1185 herrschte die sogenannte Komnenische Kaiserdynastie. Der Kaiser Alexios I. Komnenos (1081-1118) forderte aus Westeuropa Hilfe zur Abwehr der Seldschuken an. Dieser Hilferuf löste im Westen im Jahre 1096 den Aufruf zum ersten Kreuzzug aus, der zur Befreiung Jerusalems aus der Hand der Seldschuken führen sollte. Im darauf folgenden Jahrhundert fanden insgesamt sieben Kreuzzüge statt, von denen sich der vierte im Jahre 1204 mit dem Angriff auf Konstantinopel gegen das byzantinische Reich selbst richtete.

Von 1204 bis 1261 war Konstantinopel in der Hand der westeuropäischen Kreuzfahrer. Die Eroberung war mit mehreren Großbränden und Plünderungen verbunden und stellte somit einen markanten Einschnitt in der Geschichte der Stadt Konstantinopel dar. Auch das Reichsgebiet teilten die Kreuzfahrer unter sich auf; in den drei Provinzen Trapezunt, Nikaia und Epirus aber konnten Reste des byzantinischen Reiches weiterexistieren.

Im Jahre 1261 jedoch gelang es Michael VIII. Palaiologos, von Nikaia aus Konstantinopel zurückzuerobern. Die Dynastie der Palaiologen regierte von 1261 bis 1453, weshalb die spätbyzantinische Zeit auch als „palaiologische Zeit“ bezeichnet wird. In dem Versuch, die einstige Größe und Pracht Konstantinopels wiederherzustellen, führte das Kaiserhaus umfangreiche Wiederaufbaumaßnahmen durch und förderte Kunst und Literatur, so dass es in dieser Zeit in der Hauptstadt zu einer erneuten kulturellen Blüte kam, die gemeinhin mit dem Terminus „palaiologische Renaissance“ benannt wird.

Das byzantinische Reich jedoch hatte in dieser Zeit nicht annähernd die Größe, die es einst gehabt hatte, und war ständigen Angriffen verschiedener Nachbarvölker ausgesetzt. Hinzu kam innere Instabilität aufgrund andauernder Thronkämpfe. Durch großflächige Eroberungen der Osmanen gingen mehr und mehr Reichsgebiete verloren, bis im Jahre 1453 die Hauptstadt Konstantinopel eingenommen wurde, was das Ende des byzantinischen Reiches bedeutete.

Die frühbyzantinische Zeit
 
 
 
 
Die mittelbyzantinische Zeit
 
 
 
 
Westeuropäische Besatzung und spätbyzantinische Zeit
 
 
 
 
Aufkommen des westeuropäischen Kreuzzuggedankens
Geringste territoriale Ausdehnung
Plünderung Konstantinopels
Größte territoriale Ausdehnung
Verlust Kleinasiens
Renovatio Imperii
Völkerwanderung
Komnenische Dynastie
Palaiologische Zeit
Etablierung des Christentums
Osmanische Eroberungen
Makedonische Renaissance

Die frühbyzantinische Zeit

  • Renovatio Imperii
  • Etablierung des Christentums
  • Größte territoriale Ausdehnung
  • Völkerwanderung

Die mittelbyzantinische Zeit

  • Makedonische Renaissance
  • Aufkommen des westeuropäischen Kreuzzuggedankens
  • Komnenische Dynastie
  • Verlust Kleinasiens

Westeuropäische Besatzung und spätbyzantinische Zeit

  • Palaiologische Zeit
  • Plünderung Konstantinopels
  • Osmanische Eroberungen
  • Geringste territoriale Ausdehnung