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Gretta Hohl, Entwicklungs-Ingenieurin und CEO
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Meine Arbeitswoche teilt sich in zwei Berufe auf. Montag bis Mittwoch bin ich bei dem kleinen Unternehmen Ebee, das Ladestationen für Elektroautos herstellt, als Entwicklungsingenieurin tätig. Donnerstag bis Freitag, aber auch oft am Wochenende, engagiere ich mich für interkulturelles Lernen und Lehren durch das Startup „TeachSurfing“, das ich zusammen mit meiner Kollegin Miganoush Magarian gegründet habe. Als Entwicklungsingenieurin entwickle ich unter anderem Software und baue Hardwarekomponenten zusammen. Es ist Teil meines Berufes, mich stets fortzubilden und meine Kenntnisse den neusten Entwicklungen auf dem Markt anzupassen. An meinem Arbeitsplatz bei Ebee stehen neben dem Computer auch Platinen, Kabel, Schalter und einiges an Werkzeug, mit denen ich Hardware zusammenbauen oder auch auseinandernehmen kann. Es macht mir Spaß, Platinen zu löten und daran das Programm zur Steuerung der dazugehörigen Komponenten zu entwickeln.
Als Geschäftsführerin eines noch sehr jungen Startups erstreckt sich meine Tätigkeit vom Entwickeln der Webseite bis zum Management. Ich entwickle z.B. Konzepte und Strategien und identifiziere danach einzelne Aufgaben, die unter den Teammitgliedern aufgeteilt und bearbeitet werden. Einen weiteren Schwerpunkt meiner Arbeit stellt die Finanzplanung dar, das Klären von bürokratischen und rechtlichen Fragen sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich bei allen meinen Tätigkeiten experimentiere, neue Ideen einbringe und mich selbst immer wieder von neuem entdecke. Mein Berufsalltag ist durch zeitliche Flexibilität gekennzeichnet: ich habe keine festen Arbeitszeiten. Eine Ausnahme bilden feste Termine wie z.B. Meetings, die dem Arbeitsalltag einen Hauch von Regelmäßigkeit geben.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Informatik entschieden?
Ich bin und war schon immer sehr neugierig und habe gerne mit Zahlen und Geräten experimentiert. Auch habe ich schon immer gerne Rätsel gelöst, da es sich hierbei meist um logische Aussagen handelt, die sich durch einzelne miteinander verbundene Schritte ableiten lassen. Die Informatik erschien mir als eine gute Kombination aus Experimenten und Rätseln. Zusätzlich bot das Informatikstudium nicht nur sehr gute Jobperspektiven, sondern auch vielfältige Einsatzmöglichkeiten und einen stets herausfordernden Arbeitsalltag.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Nach dem Studium bin ich zuerst in ein großes internationales Unternehmen eingestiegen. Nach drei Jahren als Softwareentwicklerin und Projektleiterin habe ich mich 2014 beruflich umorientiert. Ich wollte zurück in die Welt der Kabel und Platinen, die ich während meines Studiums in der Robotik kennen gelernt habe. Fast gleichzeitig gründete ich meine eigene Firma. Bei beiden Tätigkeiten sind mir die Themen, an denen ich arbeite, und der Spaß bei den einzelnen Aufgaben sehr wichtig.
Als Studentin habe ich mich bereits früh auf den Bereich Künstliche Intelligenz und Robotik spezialisiert. Die fünf Jahre, in denen ich Roboter gebaut und programmiert habe, waren großartig und sind die Basis für mein heutiges Berufsbild. Während des Studiums dachte ich, dass der Spaß an der Arbeit mit dem Abschluss des Studiums aufhören wird, da das Berufsleben keine Möglichkeit mehr zum experimentieren zulässt. Heute weiß ich, dass Spaß im Beruf möglich ist, und sogar dann, wenn sich die Arbeit türmt und man alle Hände voll zu tun hat.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Die Umsetzung von Theorie in Praxis. Die Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz hat mir während des Studiums sehr viele Möglichkeiten geboten, Neues auszuprobieren. Ob dies eine neue Programmiersprache, ein neuer Algorithmus, eine neue Platine für die Roboter oder auch Projektleitung war - sie waren für alles stets offen.
Die Umsetzung von Theorie in Praxis wäre ohne das theoretische Wissen, das in den Vorlesungen vermittelt wurde, nicht möglich. Einiges von dem, was ich für meine Diplomprüfungen gelernt habe, nutze ich heute mehr als ich jemals gedacht hätte.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Projekte werden grundsätzlich in Teams bearbeitet. Diese sind oft international und fachübergreifend. Deshalb sind Kommunikation und Teamarbeit genauso wichtig wie das Beherrschen der englischen Sprache. Diese Kompetenzen habe ich mir im Laufe des Studiums durch Lerngruppen, Studentenjobs und das Lesen von englischsprachiger Fachliteratur angeeignet habe.
Die Programmiersprachen C und C++ sowie der Umgang mit Linux lassen sich gut in Projektarbeiten, die mitunter an der Universität angeboten werden, erlernen. Ein Verständnis für Elektronik und Mechanik läßt sich z.B. durch das Nebenfach Physik erwerben.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die Projekte der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz mit den fußballspielenden Robotern FUmanoids und die regelmäßige erfolgreiche Teilnahme am RoboCup Wettbewerb sind mir besonders in Erinnerung geblieben.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Mein Rat: Ausprobieren, immer Nachfragen und niemals aufhören weiterzulernen. Das erworbene Wissen aus Fächern, die ich im Studium als weniger relevant wahrgenommen habe, habe ich erst im Berufsleben sehr zu schätzen gelernt.