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Tobias Rahde, Kurator, Zoologischer Garten Berlin

Bitte stellen Sie Ihren Beruf kurz vor.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoologischen Garten Berlin erfüllt man einen sehr vielseitigen Beruf. Zum einen muss der Tierbestand verwaltet, Transportpapiere und Futterpläne erstellt werden, zum anderen kümmert man sich um wissenschaftliche Veröffentlichungen und Forschungen an den exotischen und teilweise sehr seltenen Tieren. Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit, die theoretische Ausbildung von Tierpflegerlehrlingen und die Teilnahme an internationale Fachtagungen gehören zum Aufgabenfeld. Zudem unterhält ein Zoo noch eigene Natur- und Artenschutzprojekte im In- und Ausland, welche von den wissenschaftlichen Mitarbeitern betreut werden.

Warum haben Sie sich für das Biologiestudium entschieden?

Eine grundsätzliche Begeisterung für die Zusammenhänge und die unglaubliche Vielfalt in der Natur waren bereits seit frühster Kindheit bei mir vorhanden. Speziell das Verhalten von Tieren hat mich immer sehr interessiert. Mit dem Studium der Biologie konnte ich mich umfangreich mit diesem Themenkomplex beschäftigen – von der Genetik über die Ökologie bis hin zu Teilen der Psychologie.

Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender erfüllt?

Bereits durch meine Erfahrungen während des Zivildienstes, den ich im Naturschutz machte, war mir klar, dass ich mich in irgendeiner Weise mit dem Natur- und Artenschutz beschäftigen möchte. Ich habe dann bereits während meines Studiums als studentische Hilfskraft im Zoo gearbeitet und dort konkretisierte sich der Berufswunsch.

Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie in Ihrem Studium für den aktuellen Beruf gelernt haben?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr lohnend ist auch mal einen Blick in die Arbeitsweisen der anderen Fachrichtungen (z.B. der Geisteswissenschaften) zu werfen, um nicht an einer gewissen „Betriebsblindheit“ zu leiden und den Blick neu zu schärfen. Ein solcher Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht nicht nur neue Erkenntnisse sondern auch interdisziplinäre Arbeitsweisen.

Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben?

Entscheidend für Führungstätigkeiten sind die soft skills, an denen man frühzeitig arbeiten sollte. Neben den sozialen Fähigkeiten gehört hierzu auch ein gutes Zeitmanagement. Ich bin außerdem der Meinung, dass es immer gut ist auch die eine oder andere praktische Fähigkeit zu erwerben (ich habe beispielsweise die Prüfung zum Motorsägenführer abgelegt und den Tauchschein gemacht).

Was war das beste Erlebnis in Ihrem Studium?

Ich habe während des Studiums eine Forschungsarbeit bei Keas durchgeführt. Hierzu habe ich ein Experiment entwickelt und geplant. Als dann tatsächlich der gesamte Aufbau stand und von den Tieren angenommen wurde, war dieses ein tolles Erlebnis.

Was sind die drei wichtigsten Dinge, die man für Ihren jetzigen Beruf mitbringen sollte?

Vielseitigkeit (Neugier)

Kommunikationsfähigkeit

Eigenverantwortung