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Annett Heibel, Public Relations (PR) Referentin
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich arbeite als Kommunikations-/PR-Referentin bei der Deutschen Bahn und bin dort speziell im Baubereich tätig. Ich kommuniziere unsere Bahnhofsbauprojekte sowohl intern in Richtung Mitarbeiter und Management als auch extern in Richtung Fördergeldgeber, Geschäftskunden, Reisende. Ich stelle unsere Bauaktivitäten im Internet dar, schreibe Beiträge für die Presse oder fertige Präsentationsunterlagen/ Reden für den Bauvorstand an. Die Informationen, die ich brauche, beschaffe ich mir per Mail oder telefonisch von Projektleitern, Bauüberwachern, Bauleitern vor Ort. Meine Arbeitszeiten sind ziemlich normal, von 9 bis 5. Da wir Vollgleitzeit haben, könnte man aber auch um 7 oder um 10 anfangen und dann früher/ später gehen.
Warum haben Sie sich seinerzeit für den Studiengang Nordamerikastudien entschieden?
Ich hatte ein Schuljahr in den USA verbracht, sprach gut Englisch und sah die USA als mein zweites Zuhause an. Ich interessierte mich für amerikanische Geschichte und Literatur. Da ich damals im Verlagswesen arbeiten wollte (als Redakteurin/ Lektorin) und für die Branche lediglich ein Hochschulstudium wichtig war, entschied ich mich, das zu studieren, worauf ich Lust hatte.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?
Ich bin über Umwege zu meinem Job gekommen. Mein Berufswunsch im Verlagswesen erfüllte sich zunächst nicht. Ich arbeitete nach dem Studium im Projektmanagement und Produktmanagement bei namhaften Firmen, die ich durch meine Softskills, Sprachkenntnisse, Praktikums- und Auslandserfahrungen sowie Wirtschaftskenntnisse aus dem MA-Nebenfach „Teilgebiete der Wirtschaftswissenschaften“ überzeugen konnte. Im Laufe des Berufslebens näherte ich mich schrittweise meiner heutigen Tätigkeit an, die mir sehr gut gefällt. Das Berufsbild einer Kommunikationsreferentin im Baumanagement eines Eisenbahnverkehrsunternehmens kannte ich zu Studienzeiten noch nicht.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Das Allerwichtigste, das ich mir im Studium angeeignet habe, war eine selbstständige Denk- und Arbeitsweise. Eine Aufgabe zu erhalten (z.B. eine Hausarbeit) und diese mit Eigendisziplin (ohne Anleitung oder übermäßige Betreuung durch Lehrpersonal) anzugehen, mich selbst zu strukturieren, Literatur zu recherchieren, nebenher zu arbeiten etc. – das hat mir sehr viel für’s Berufsleben gebracht, denn jeder Chef oder Mitarbeiter freut sich über Arbeitsentlastung (und keine zusätzliche Belastung durch Unselbstständigkeit). Meiner Erfahrung nach überholen sich Fachkenntnisse in der heutigen Zeit sehr schnell durch neue Entwicklungen. Man muss sich ständig in Änderungen und neue Softwaresysteme einarbeiten – egal, was man studiert hat. Hier geistig wendig zu bleiben und Änderungsaufwand anzunehmen, bringt beruflich viele Vorteile. Auch Auslandsaufenthalte und Praktika fügen dem Selbstständigkeitskonto Punkte hinzu.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Auslandsaufenthalte, Praktika oder Nebenjobs jeglicher Art (mit Referenzen), Fremdsprachenkenntnisse (Englisch), Powerpoint, Word, Excel, Webseitengestaltung, Mindestmaß an Informiertheit durch Tagespresse/Online-Portale, Benehmensregeln im Geschäftsleben (auch hierfür sind Praktika/Jobs essentiell), Präsentationsfähigkeiten und Schreibgewandheit.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich mochte besonders gern die Kurse von Gastdozenten, die in englischer Sprache angeboten wurden. Es war zwar schwieriger eine Hausarbeit auf Englisch zu schreiben, aber den Kurs erfolgreich abzuschließen, stärkte mein Selbstvertrauen.
Was mir auch in Erinnerung geblieben ist, sind Themen, mit denen ich mich besonders intensiv auseinandersetzte, wie beispielsweise Henry James oder Holocaust-Literatur. Den Luxus, tief in ein Thema vorzudringen, das einen besonders interessiert, hat man nur im Studium und danach nicht mehr.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Sich frühzeitig um Praktika bemühen, wenngleich nur bei einer kleinen Firma und mit kleinem Verdienst. Während des Studiums haben alle Studenten und Studentinnen die gleichen Chancen auf ein Praktikum. Nach dem Studium sind die im Vorteil, die Arbeitserfahrungen vorweisen können.
Praktika helfen auch dabei, herauszufinden, ob man ein konservatives großes Unternehmen, eine kleine unkonventionelle Firma oder Selbstständigkeit bevorzugt, wie man mit Vorgesetzten zurechtkommt etc.
In meinem Beruf wäre es auch von Vorteil, wenn man bei den Kommunikationswissenschaftlern (zum Thema Public Relations/ Pressearbeit) einen Kurs besucht oder im Nebenfach/ 2. Hauptfach etwas wie Publizistik / Journalismus / Kommunikationswissenschaften studiert. Übermäßige Fachkennnisse im Bau-, Ingenieur- oder Eisenbahnwesen sind nicht erforderlich. Niemand in der Kommunikation will Fachexperten haben, die der „normale Mensch“ nicht mehr versteht.