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Osteuropastudien (M.A.)

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Marta Kirchgeßner Holomková - Atelier für deutsch-tschechische Projekte (Geschichte)

1. Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?

Ich habe mich als Projektmanagerin selbständig gemacht und betreue zahlreiche Projekte im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich, z.B. für die Deutsche Botschaft in Prag, das Goethe-Institut in Tschechien und auch für die Tschechische Akademie der Wissenschaften. Die Aufgaben sind sehr vielfältig: Ich habe zum Beispiel eine internationale wissenschaftliche Konferenz oder eine Tournee mit einer Open-Air-Bühne durch ganz Tschechien vorbereitet. Die Schnittmenge der Aufgaben ist meistens gleich: Ich kümmere mich vom konzeptionellen Entwurf bis hin zur Abrechnung des Projektes um alle Details. Das Ziel eines jeden Projektes ist, die Wünsche des Auftraggebers in eine Veranstaltung zu übertragen, die bei der Zielgruppe gut ankommt.

2. Warum haben Sie sich seinerzeit für das Studium der Osteuropastudien entschieden?

Meinen Bachelor habe ich an der Karls-Universität in Prag gemacht. Dort habe ich Internationale Beziehungen mit dem Schwerpunkt Deutschland studiert. Im Rahmen des Masters wollte ich die andere, also die deutsche Perspektive auf Mittelosteuropa kennenlernen. 

3. Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende/r erfüllt?

Während des Studiums war ich schon aktiv und kam mit sehr vielen Leuten in Kontakt. So war ich DAAD-Stipendiatin, Kollegiatin des Theodor-Heuss-Kollegs der Robert Bosch Stiftung und konnte fünf Monate als Stipendiatin des Internationalen Parlamentsstipendium des Deutschen Bundestags in einem Abgeordneten-Büro arbeiten. Mir wurde dadurch schnell klar, dass ich als Vermittlerin zwischen Deutschland und Tschechien bzw. Mittelosteuropa arbeiten möchte. Während des Studiums wusste ich daher schon, welchen Weg ich beruflich einschlagen will. Dass ich als Selbständige arbeiten werde, hätte ich als Studentin allerdings nicht erwartet. Für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften ist es sehr wichtig, flexibel zu sein und schnell zu erkennen, was auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. Das erfährt man beispielsweise während des Netzwerkens bei Gesprächen, indem man interessiert nachfragt. Mit der Zeit und Erfahrung findet man dann eine Nische, in der man arbeiten möchte – das ist meine Erfahrung.

4. Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

Das Studium habe ich als eine Art Werkstatt oder Labor betrachtet, in dem ich vieles ausprobieren konnte. Ich besuchte Seminare, über deren Inhalte ich bis dahin überhaupt nichts wusste. So konnte ich mir die Fähigkeit aneignen, mir schnell einen Überblick über ein Thema zu verschaffen. Im Arbeitsalltag ist das sehr hilfreich. Bei vielen Kundengesprächen muss man sich schnell in Themen einarbeiten und sollte erkennen können, was für den Kunden von Bedeutung ist. Dass ich gelernt habe, wie ich mich am besten an Themenkomplexe und Probleme annähere, ist für die Praxis auch entscheidend, denn oft laufen bei meiner täglichen Arbeit mehrere Projekte gleichzeitig. Sich Prioritäten zu setzen und dementsprechend zu handeln, ist auch deshalb eine sehr relevante Fähigkeit, die man beispielsweise lernt, wenn man mehrere Hausarbeiten gleichzeitig am Ende des Semesters schreibt. Und dann ist das Arbeiten in Gruppen von großer Bedeutung, auch wenn es die meisten Studis ja eigentlich nicht so gerne mögen. Aber im Arbeitsalltag arbeiten Sie regelmäßig mit heterogenen Teams. Sie müssen schnell lernen, wie man effektiv als Gruppe arbeitet, wie man zum Ziel kommt und das Team motiviert. Das sollte man im Studium schon üben – und nicht während der Arbeit, da kann es Geld kosten, wenn man Dinge zum ersten Mal ausprobiert.

5. Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?

Man sollte erstens mit diejenigen Institutionen in Kontakt treten, für die man sich vorstellen könnte, später einmal zu arbeiten – z. B. bei einem Praktikum. Die Aktivitäten außerhalb des Studiums sind zweitens von wesentlicher Bedeutung, was die Berufswahl betrifft. Bei der Robert Bosch Stiftung lernte ich vieles zur Projektarbeit und dem Projektmanagement. Im Bundestag gewann ich wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf die Teamarbeit und das Verhandeln. Studierenden stehen viele Türen offen. Man sollte einfach anklopfen und fragen, wie der Alltag aussieht. 

6. Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?

In jedem Lebenslauf sollte ein roter Faden erkennbar sein: sich strukturiert auf das vorzubereiten, was nach der Universität kommt, ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Ich würde z. B. bei der Wirtschaftswissenschaft noch einige Kurse oder Vorlesungen besuchen. Solche Einblicke sind später von Vorteil, vor allem dann, wenn man selbstständig sein möchte.