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Dr. Kirsten Dolfus, Systemingenieurin / Projektleiterin
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor: Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Nach meiner Zeit als PostDoc habe ich begonnen, in der Flottentechnik als Systemingenieurin für Fahrzeuginformatik zu arbeiten. Betrachtet man die Anzahl von Zügen und Lebensdauer vom „Rollmaterial“ im Gegensatz zu dem von ICT Produkten, so ist klar, dass nicht alle acht Jahre sämtliche Züge umgebaut werden können – und entsprechend muss man planen und agieren. Zum Berufsalltag gehören Planung, Spezifikation und Tests neuer Softwarereleases gemeinsam mit den Lieferanten, Begleitung von Probefahrten, Lifecyclemanagement der eingebauten Komponenten, Erstellung von Datenanalysen zum Softwareverhalten im Betrieb und natürlich die Fehlersuche.
Vor zwei Jahren habe ich zusätzlich die Projektleitung für ein Umbauprojekt übernommen, was Planung von Ressourcenbedarf und Umbauten von Fahrzeugen, sowie Kosten- und Terminkontrolle beinhaltet.
Demnächst wechsle ich zur IT-Strategieberatung – hier wird es wohl wieder konzeptioneller.
Ich arbeite ich an vier Tagen für meinen Arbeitgeber, gewöhnlich zu normalen Bürozeiten, manchmal flexibel je nach Terminlage und Dringlichkeit von Aufgaben, und verbringe einen freien Tag in der Woche mit meinen Kindern.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Informatik entschieden?
Eine Kombination aus Neugierde, Abenteuerlust und Kenntnis der eigenen Stärken hat den Ausschlag gegeben. Ich hätte mir nach dem Abitur auch vorstellen können, Grafikdesign zu studieren, aber ich war ehrlich gesagt weder talentiert, noch hat mir das Praktikum, das Voraussetzung für den Studienbeginn war, wirklich Spaß gemacht.
Mathematik oder Physik waren mir zu wenig praktisch, und da ich ein bisschen computer-affin war habe ich mich kurzerhand für Informatik eingeschrieben. „Richtig“ programmieren konnte ich damals übrigens nicht.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden, und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierende erfüllt?
Nach dem PostDoc stand für mich fest, dass es Zeit für etwas Neues außerhalb des universitären Umfelds ist. Ich habe ganz klassisch Stellenanzeigen studiert und mich auf Stellen beworben, die ich spannend fand.
Ich hatte als Studentin die Hoffnung, mit Informatik immer eine interessante Tätigkeit ausüben zu können, und wurde bisher nicht enttäuscht.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Komplexe Sachverhalte zu analysieren, zu durchdenken und strukturiert anzugehen – egal welcher Natur ein Problem ist. Solides Fachwissen ist eine extrem wichtige Basis, auf die ich im Arbeitsalltag zurückgreife, doch ich bin vor allem auch dankbar dafür, gelernt zu haben, dass man sich bei Bedarf nahezu alles erarbeiten kann.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Sozialkompetenz, Offenheit für andere Disziplinen als die Informatik und gute Englischkenntnisse.
Die meisten Informatiker_innen, die ich kenne, erarbeiten (technische) Lösungen zur Unterstützung anderer – gut zuhören und essentielle Anforderungen aus einer nicht-technischen Beschreibung abstrahieren zu können ist nützlich, fremde Fachgebiete zu erarbeiten, zu verstehen und bei Bedarf Detailfragen stellen zu können, auch. Das macht die Arbeit als Informatikerin spannend.
Englisch ist hierzu ein Türöffner, da die meisten Fachartikel/Bücher/Online-Inhalte nur auf Englisch verfügbar sind.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Generell muss ich sagen, dass das Studium eine fantastische Zeit mit sehr vielen persönlichen Highlights war. Fachlich eindrücklich war meine erste Vorlesung im Grundstudium Informatik. Unser Professor hat uns sehr vehement die Verantwortung vor Augen geführt, die wir als Informatiker_innen haben: dass wir nach dem Studium medizinische Geräte, Sicherheitsanlagen, Finanzsoftware und Steuerungssoftware für Atomkraftwerke programmieren werden und deshalb gefälligst das Studium ernsthaft betreiben oder es direkt lassen sollen. Das hat nachhaltig gewirkt.
Welchen Rat würden Sie Studienanfänger_innen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Prüft, ob ihr wirklich Freude an der Informatik, dem strukturierten und strukturierendem Denken habt. Sucht den Austausch mit euren Kommiliton_innen, denn man lernt sehr viel von und mit anderen. Bleibt neugierig!