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Nadja Drabon, Stanford University, Doktorandin (Sedimentologie)
Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor? Wie sieht Ihr Berufsalltag aus (typische Tätigkeiten, Arbeitszeiten etc.)?
Ich bin Doktorandin an der Stanford University in den USA. Ich untersuche Meteoritenimpakte des Archaikums vor 3,5 bis 3,2 Milliarden Jahren und wende dafür sedimentologische und geochemische Methoden an. Die Geländearbeit führe ich im Barberton Grünsteingürtel in Südafrika durch. Im Zuge dieser Arbeit, die ich üblicherweise für mehrere Wochen im Sommer vor Ort in Südafrika durchführe, kartiere ich, messe stratigrafische Profile und nehme Gesteinsproben; diese Proben analysiere ich später mit dem Mikroskop oder geochemisch im Labor in Stanford. Durch das Zusammenspiel von Feldarbeit und solchen analytischen Methoden ist meine Arbeit sehr abwechslungsreich.
Die Arbeitszeiten sind sehr flexibel. Die meisten Doktoranden in meinem Umfeld arbeiten etwa 8h täglich. Eine Promotion in den USA dauert 5 Jahre: In den ersten zwei Jahren nimmt man neben der Forschung Kurse, während man sich in den letzten drei Jahren ausschließlich der Forschung widmet.
Warum haben Sie sich seinerzeit für ein Studium der Geologischen Wissenschaften entschieden?
Mein Lieblingsfach in der Schule war immer Geographie. Um mir ein besseres Bild diverser Studienfächer zu machen und eine fundierte Entscheidung für mein Fach treffen zu können, besuchte ich mit einem Freund Vorlesungen verschiedener Fachbereiche an der Freien Universität. Das Geologiestudium hat mich überzeugt, da es verschiedene Naturwissenschaften kombiniert und eher praktisch orientiert ist. Natürlich reizten mich auch die vielen Exkursionen.
Wann haben Sie sich für Ihren aktuellen Beruf entschieden und haben sich Ihre Erwartungen daran, ggf. aus Ihrer Zeit als Studierender, erfüllt?
Mich sprach vor anderthalb Jahren der Betreuer meiner Bachelorarbeit an und schlug vor, dass ich mich an der Stanford University, wo er selbst promoviert hatte, bewerben solle. Mir war zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, dass dies ohne Masterabschluss möglich wäre. Meine Erwartungen wurden vollstens erfüllt: Meine Arbeit ist sehr vielseitig, eigenverantwortlich und bereitet mir viel Freude.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?
Für die Doktorarbeit ist ein solides Grundwissen der Geologie unabdingbar. Wenn man zusätzlich motiviert, eigenverantwortlich und unabhängig arbeiten kann, in der Lage ist, sich eigene Ziele zu setzen, und ein gutes Zeitmanagement besitzt, kann man sich in neue Themengebiete effizient einarbeiten. Eine solche Arbeitsweise ist das Wichtigste, das ich während des Studiums gelernt habe und die ich heute in verschiedenen Lebenslagen auch auβerhalb der Promotion anwenden kann.
Welche Zusatzqualifikationen sollte man schon während des Studiums erwerben, die für Ihren jetzigen Beruf nützlich oder essentiell sind?
Wer an der Universität bleiben will, sollte sich sich früh in der Forschung engagieren. Da Englisch die Fachsprache ist, sollte man sehr gute Englischkenntnisse erwerben. Auslandserfahrungen, sei es in Form von längeren Auslandsaufenthalten oder Exkursionen, sind sehr gern gesehen. Um an der Leitung von Exkursionen teilnehmen zu können, ist ein Führerschein und Fahrpraxis wichtig. Wie in vielen Wissenschaften üblich, vergrößern sich die eigenen Forschungs- und Handlungsfreiräume, wenn man selbst erfolgreich Forschungsgelder einwirbt. Auch das kann man im Studium bereits üben.
Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Natürlich waren die Exkursionen und Auslandspraktika große Highlights. Außerdem flog ich mit dem Betreuer meiner Bachelorarbeit auf eine Konferenz nach Kalifornien, wo ich das erste mal Wissenschaft hautnah erlebten konnte.
Welchen Rat würden Sie StudienanfängerInnen geben, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben möchten?
Ich rate jedem/jeder, seine/ihre Leidenschaft zu verfolgen. Professoren bemerken und fördern Studenten, die für ihr Fach brennen. Außerdem: Nutzt alle Gelegenheiten, auf Exkursionen zu fahren! So tolle Möglichkeiten hat man später im Leben meist nicht mehr.