Diese Seiten können nicht richtig dargestellt werden, da Sie Ihren Internet Explorer mit aktivierter Kompatibiltätsansicht verwenden. Wir empfehlen 'fu-berlin.de' aus der Liste der Websites mit aktivierter Kompatibilitätsansicht zu entfernen:
- Blenden Sie bitte in Ihrem Internet Explorer die Menüleiste ein, indem Sie entweder 'Alt' drücken oder in der Adressleiste mit der rechten Maustaste klicken und dann 'Menüleiste' auswählen.
- Klicken Sie auf 'Extras' und wählen das Menü 'Einstellungen der Kompatibilitätsansicht' aus.
- Wählen Sie unter 'Zur Kompatibilitätsansicht hinzugefügte Websites' 'fu-berlin.de' aus.
- Klicken Sie auf 'Entfernen'.
Intertextualität (Literaturwissenschaft)
Welche Arten von Textbezügen gibt es? Wie kann man diese klassifizieren?
Mit dem Begriff der Intertextualität erfasst man das Verhältnis, das Texte untereinander prägt, indem ein Text auf einen anderen Einzeltext oder gar eine ganze Textgattung verweist. Die literaturwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit Fragen der Klassifizierung verschiedener Formen von Intertextualität (welche Arten von Textbezügen gibt es?), ebenso wie mit Fragen zu deren Funktion (z.B. dient ein Zitat dazu, die Bildung der Autor*in hervorzuheben oder verfolgt es andere Zwecke?) und Historizität (sind bestimmte Formen oder Funktionen spezifisch für eine bestimmte Periode?).
Eine sehr einflussreiche Klassifizierung intertextueller Beziehungen wurde von Gérard Genette entwickelt. Sie kann auch auf viele alltägliche Textformen angewendet werden.
- Intertextualität: Dabei wird ein Text – oft wörtlich – in den Textfluss eines anderen integriert (z.B. in Form eines Zitats).
- Paratextualität: Paratexte werden gemeinsam mit dem Text präsentiert, gehören aber nicht unmittelbar zu dessen Inhalt, z.B. Titel, Vorwort oder Klappentext eines Romans.
- Metatextualität: Von Metatextualität ist die Rede, wenn ein Text einen anderen reflektiert, kritisiert oder kommentiert.
- Hypertextualität: Als hypertextuell bezeichnet man einen Text, der einen anderen Text strukturell oder stilistisch nachahmt und/oder transformiert (z.B. in Form einer Parodie).
- Architextualität: Hier geht es um die Beziehung eines Textes zu einer Gattung oder Textsorte, beispielsweise, indem sich ein Gedicht durch eine bestimmte Anordnung von Versen und Strophen als Sonett zu erkennen gibt.
Hinweis: Genette verwendet "Transtextualität" als übergeordneten Begriff und versteht unter "Intertextualität" eine der spezifischen Formen von Textbeziehungen.
1. Teilaufgabe
Welche Form der textuellen Relation kann man einem Waschetikett im Hemdkragen (siehe Abbildung) zuordnen?
Ein Waschzettel ist ein beigefügter Text, der mit dem von ihm näher beschriebenen Gegenstand in einer paratextuellen Beziehung steht.
2. Teilaufgabe
Welche Form von textueller Relation liegt zwischen einem Text und den auf ihn Bezug nehmenden handschriftlichen Notizen vor (siehe Abbildung)?
Die Randbemerkungen von Lesern stehen in einer metatextuellen Beziehung zum gedruckten Text.
3. Teilaufgaben
Welche Form der textuellen Relation kann man in dem gezeigten Textausschnitt ausmachen?
In Nootebooms Text wird auf den Ausspruch „In meinem Reich geht die Sonne niemals unter.“, der Karl V. zugeschrieben wird, angespielt. Die bekannte Aussage ist also intertextuell auch in Nootebooms Text präsent.
4. Teilaufgabe
Welche Form der textuellen Relation finden Sie in der Miet-Map von Immobilienscout 24 vor?
Die Miet-Map Berlin nutzt die Karte des Berliner ÖPNV, transformiert diese Vorlage jedoch durch das Hinzufügen des durchschnittlichen Mietpreises an den jeweiligen Stationen: Hypertextualität par excellence.
Letzte Teilaufgabe
Schließlich soll es noch um das Intro der Star Wars-Saga "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ..." gehen. Welche Form von Intertextualität liegt hier vor?
Dass Star Wars ein Weltraummärchen ist, wissen wir u.a. aufgrund des Gattungsmarkers „Es war einmal...“, der die architextuelle Beziehung des Films zum Märchen markiert.